Gesetze sicher auch, aber insbesondere müssen Alternativen ganz praktisch so attraktiv gemacht werden, dass man nicht dran vorbeikommt, zB
Fahrrad statt Auto
- in großen Städten alle 4 spurigen Ausfallstraßen für Autos auf 2 spurig reduzieren, andere beiden Spuren Fahrradweg mit baulicher Abtrennung zu den Autos
- Fahrradschnellwege ohne Kreuzungen
- Fahrradparkplätze
- Dienstfahrradkonzept ausbauen, Förderung Dienstwagen reduzieren/abschaffen
- Kfz-besteuerung auf CO2 umstellen
- Citymaut
Flug
- Flugbenzin besteuern
- CO2-Kompensation verbindlich
- en passant erhöht das die Flugkosten deutlich, wodurch nicht mehr jeder Dödel übers Wochenende nach Timbuktu fliegen wird. Kann ja gerne mit dem Zug nach Timbuktu fahren
Sonstige
- CO2-Zertifikate als echten Hebel einsetzen und nicht nur als Kosmetik
- bestimmt gibt's noch viele mehr
Was dazu hauptsächlich erforderlich ist: gesellschaftlicher und vor allem politischer Umsetzungswille.
Zivilgesellschaftlich initiierte Radentscheide in einigen Städten haben die Richtung gezeigt (Darmstadt, Frankfurt, ...)
Wann sind die nächsten Wahlen?
Und das Beste: In Summe finde ich klingt das gar nicht so sehr nach Verzicht, Einschränkung und Verbot, sondern nur nach ein bisschen anders. Was das zB allein im Gesundheitsbereich für Gelder spart weil die Leute alle Rad fahren und gesünder sind ...
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Da streift die Hoffnung aber haarscharf an der Ignoranz vorbei (was ich Dir keinesfalls persönlich unterstellen will).
Deshalb plädiere ich dafür, sich den Tatsachen zu stellen, anstatt Luftschlösser zu bauen.
Wie schon vor mir geschrieben wurde: Wir reden nicht über Tatsachen.
Wir reden über die Zukunft.
Niemand weiß, wie warm es wirklich wird.
Niemand weiß, welche exogenen Faktoren eine Rolle spielen werden.
Niemand weiß, welche Innovationen die Menschheit entwickelt.
Niemand weiß, wie die konkreten Auswirkungen sein werden.
Niemand weiß, wob diese im Aggregat gut oder schlecht sind.
Meine Meinung: Es gibt keine ideale, globale Temperatur für die Menschheit. Was in der mittelalterlichen kleinen Eiszeit passiert ist, hat den Menschen auf der Nordhalbkugel sehr viel Leid gebracht, Infektionskrankheiten, Hunger, Kälte.
Ich glaube nicht, dass wir in einem Paradies leben werden. Das hat die Menschheit noch nie getan. Aber heute haben wir viel mehr Möglichkeiten, unser (Über-)leben zu gestalten, als wir es je zuvor hatten.
Schöner Artikel, der gut zusammenfasst, warum ich das Wort "bewusst" immer in Anführungszeichen setze.
Bei diesem Brot-für-die-Welt Rechner ist mir auch schon aufgefallen, wie hoch das Thema Ernährung gehängt wurde, dass völlig überbewertet wird. Und das Bioprodukte klimafreundlicher sind, als konventionelle, können auch nur Leute glauben, die mit dem SUV zum Hofladen fahren.
Ach ja was CO² angeht - ich kann eine hohe 2 setzen aber keine tiefe - Alt Gr + 2, daher die Schreibweise
Die haben diese Möglichkeiten noch nie gehabt, wenn Umweltkatastrophen, Klimaänderungen, Dürren, Missernten, Insektenplagen oder was auch immer kam - heute haben sie zumindest die Chance, dass sie Unterstützung von anderen Staaten bekommen.
Das macht deren Situation nicht besser, aber sie wird eben auch nicht zwangsläufig schlechter. Wenn es um die negativen Auswirkungen des Klimawandels geht wird gerne so getan als würden wir von einer paradiesischen Welt in eine düstere Zukunft abgleiten, aber diese paradiesische Welt hat nur für einen Bruchteil der Menschheit seit einigen wenigen Jahrzehnten existiert. Und das deswegen, weil wir heute ein so hohes Wohlstandsmaß, so viel Technologie und eine so effiziente Wirtschaft haben.
Demnach die BIG3 angehen:
- Auto: abschaffen, dafür Rad, ÖPNV, Carsharing
- Wohnung: verkleinern bzw. Passivhausstandard
- Flugreisen: massiv reduzieren, denn unvermeidlichen Rest kompensieren (atmosfair etc.)
individueller CO2 Schnitt in D = 11 Tonnen, für Erwärmung unter 2 Grad aber max = 1 Tonne! (1x Flug NY=4 Tonnen)
Zwei von drei Punkten sind ziemlich eindeutig. Das "Energiesparwohnen" allerdings problematisch:
1. Neubau statt Altbau -> Was passiert mit dem Altbau, Abriss? Wie lange muss man im Neubau wohnen, damit sich der Aufwand des Baus energetisch amortisiert hat? Wer wohnt danach im alten Altenbau?
2. Es ist denkbar, dass von 1000 Leuten 999 beschließen in einer energieeffizientere Wohnung zu ziehen und nur einer macht das Gegenteil, dann permutieren alle ihre Bleiben, aber gewonnen ist nichts.
3. Viele dämmen nachträglich (womit?) und kompensieren ihre potentielle Ersparnis durch ein anderes Nutzungsverhalten.
Also das energieeffiziente Wohnen ist nicht sehr simpel...
Arne, du argumentierst nicht mit Tatsachen, sondern mit Prognosen.
Ich argumentiere mit Tatsachen und den sich daraus ergebenden Prognosen. Wenn Dir die Prognosen nicht gefallen, halte Dich einfach an die Tatsachen.
Der Anteil Deutschlands an den globalen Klimagas-Emissionen beträgt 2.5%. Die jährliche Zunahme der globalen Klimagas-Emissionen liegt in der gleichen Größenordnung.
Selbst wenn Deutschland mit enormen Anstrengungen seinen Ausstoß für alle Zeit auf Null reduzieren könnte, würden diese Einsparungen aktuell vom globalen Wachstum binnen eines Jahres wieder aufgefressen. Es hätte also nichts bewirkt, außer dass die Klimaerwärmung ein Jahr später stattfindet.
Das sind Tatsachen. Jeder mag selber daraus ableiten, ob wir Deutsche mit Fahrrädern, Elektroautos, Bioläden oder gedämmten Dächern ein Mittel gegen die globale Erwärmung in der Hand haben.
Wir sitzen mit einem langsamen Boot in einem sehr schnell fließenden Fluss. Wir können paddeln, so sehr wir wollen, am Ende des Tages befinden wir uns ein großes Stück weiter flussabwärts.