Emotionen sind euch wohl ein Fremdwort, oder?
Ich vergaß, Männer dürfen ja nicht weinen.
Ich finde es überhaupt nicht ungewöhnlich, wenn jemand im Ziel komplett ausrastet, schreit, heult, sonstwas. Ganz besonders wenn er ein derart fantastisches Husarenstück erfolgreich durchgezogen hat.
Nur scheint er mir in jedem Interview kurz vor einem Weinkrampf zu stehen und das ist mir persönlich dann doch etwas zuviel. Vielleicht bin ich einfach nur besorgt, dass er sich auf Dauer emotional überlastet.
Das hätte ich natürlich auch für mich behalten können, was vermutlich für die Menschheit besser gewesen wäre. Aber ich kann halt auch nicht so leicht aus meiner Haut.
Welch geiles Rennen. Ich habe auf Sanders getippt, mag es dem Lange aber auch extrem gönnen. Als Läufer sind mir gute Läufer halt auch immer sympathisch.
Nicht gedacht hätte ich, dass man bei den Männern mit soviel Rückstand noch ganz nach vorne laufen kann. Aber die haben vorne auf dem Rad halt ganz hart den Hammer angewendet und einander richtig abgeschlagen damit.
Und so kommen wir zur meiner Meinung nach zweiten überragenden Leistung des Tages. Sanders fährt einfach ein 5min+ Loch auf die Weltspitze zu, geht gleich in Führung, verliert im einzig technischen Teil (Seitenwind) den Anschluss an die Überbiker Kienle und Wurf und fährt dass dann einfach mal wieder zu. Und am Ende hält er trotzdem noch bis fast am Ende durch, obwohl alle anderen seiner Radgefährten hoch gehen.
Noch zu Ryf:
Lucy Charles war zum ersten Mal als Profi auf Hawaii und wollte nach dem Schwimmvorsprung natürlich so lange wie möglich dagegenhalten. Und sie braucht vielleicht auch noch ein Jahr, bis sie ihr Pacing optimal timen kann und weiss was es erträgt. Da kann es schon mal kommen, dass sie am Ende eher nachlässt und Ryf, die hinten raus eher aufdreht, kommt dann halt plötzlich nach vorne. Zumal Charles auch noch nicht so die Läuferin ist.
Erinnert ihr euch an Ryfs ersten Start in Kona. Da war sie den ganzen Tag vorne und wurde dann noch von Carfrae überholt. Ihr fehlte halt auch noch das letzte bisschen um es über das ganze Rennen hinweg durchzuziehen.
Hat da auch jemand gesagt, es kann nicht sein dass Rinny einfach so durchs Feld pflügt, nach schwachem Schwimmen und Radfahren, und alle anderen wie Rentnerinnen aussehen lässt?
Ich denke, dies ist ein guter Zeitpunkt für Sebis Karriereende. Es wird nie mehr für ganz vorne reichen, es muss jetzt einfach andere Aufgaben für ihn geben. Stop on top - oder für immer Radguide bei Hannes.
Ich bin relativ früh ins Bett aber der Schwager hat mir geschrieben, dass in der Stunde nach dem Zieleinlauf von Patrick Lange im ZDF kein Mucks darüber gesagt wurde, dass Jan Frodeno noch im Rennen ist.
Und das nachdem sie ihn gefühlt stundenlang beim Wandern und Dehnen gezeigt haben während anderswo die Post abging. Ist das wahr und kann das sein?
Ich bin relativ früh ins Bett aber der Schwager hat mir geschrieben, dass in der Stunde nach dem Zieleinlauf von Patrick Lange im ZDF kein Mucks darüber gesagt wurde, dass Jan Frodeno noch im Rennen ist.
Und das nachdem sie ihn gefühlt stundenlang beim Wandern und Dehnen gezeigt haben während anderswo die Post abging. Ist das wahr und kann das sein?
Die letzten 10 Minuten seines Rennens war er wieder im Bild. Bei km 41 wurde dann
aber die Übertragung abgebrochen!!!
Klingt so, als könnte jeder lernen, auf Top-Niveau zu schwimmen, wenn er nur wollte.
Ich hab da leichte Zweifel.
Ich hab' da ebenfalls sehr ernsthafte Zweifel, die ich hier im Forum wohl auch schon mehrfach formuliert habe.
Ich glaube, dass internationale Spitzenleistungen sowohl im Schwimmen, als auch im Radfahren und ebenso auch im Laufen neben Trainingsfleiß, Beharrungsvermögen, guten Trainern usw. eben auch sehr viel mit Talent zu tun haben.
Aber ich muss auch gestehen, dass ich Sanders die 4 Minuten Verbesserung über 3,8km innerhalb nur eines einzigen Jahres nicht zugetraut habe. Das ist auf dem Niveau wirklich eine gigantische Verbesserung.
Vor diesem Hintergrund zweifel ich an mir selbst, ob ich auch aufgrund meines ganzen Erfahrungshorizontes nicht vielleicht doch die Bedeutung des Talentes über- und die von Training unterschätzt habe.