Zum religiösen Aspekt:
Die jüdischen Bürger Israels halten sich für die Nachfahren jenes Stammes, dem im Alten Testament vom Schöpfer höchstselbst das Gelobte Land versprochen war. Heute weiß man, dass sie nicht als deren Nachfahren angesehen werden können. Außerdem gibt es in der aufgeklärten Welt Zweifel an der Rechtsverbindlichkeit einer Schenkung durch Gott, behauptet vom Beschenkten selbst. Zudem gibt es kein "jüdisches Volk", ebenso wenig wie es ein evangelisches oder katholisches Volk gibt.
Brisant wird der Konflikt durch die Haltung des Iran, der eine echte Bedrohung für Israel darstellt. Wie allseits bekannt sein dürfte, arbeitet man dort an der Atombombe. Die iranische Regierung sieht sich selbst gemäß der iranischen Verfassung als Übergangsregierung. Eigentliches Staatsoberhaupt sei laut geltender Verfassung der "Zwölfte Imam", Muhammad ibn Hasan al-Mahdi. Er verstarb im 9. Jahrhundert, lebt aber angeblich bis heute im Verborgenen weiter. Als Retter und Erneuerer der Welt wartet man auf seine Wiederkehr, die bald bevorstehen soll. Muhammad ibn Hasan al-Mahdi wird aus einem trockengefallenen Brunnen
dieser Moschee steigen.
Mit der Anwendung von Vernunft wird man diesem Teil des Konflikts meiner Meinung nach nicht beikommen können, weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Glaubenskonflikte wurden seit jeher blutig geführt, und so ist es auch hier.
Ich bin gespannt wie sich die Lage entwickelt, sobald der Iran sowie andere Länder in der Region atomar bewaffnet sind. Die üblichen Abschreckungsgleichgewichte werden hier nicht funktionieren, da man nicht dem sicheren Tod, sondern Gottes Reich entgegenzugehen glaubt.
Grüße,
Arne