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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Italienische Meisterschaft 70.3 Lovere, Lago di Iseo
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Alt 06.06.2018, 12:05   #1
Cube77
 
Beiträge: n/a
Italienische Meisterschaft 70.3 Lovere, Lago di Iseo

Ciao a tutti,

ich möchte Euch gerne von einem in Deutschland wohl eher unbekannten, aber sehr ansprechenden Halbdistanz-Wettkampf aus Italien berichten. Der Sieger dieses Wettkampfes wird sich später italienischer Meister auf der Halbdistanz nennen dürfen.
Die letzten beiden Jahre wurde der Wettkampf von Giulio Molinari dominiert ...

Der Wettkampf findet am wunderschönen Lago di Iseo, nördlich zwischen Mailand und Brescia und westlich des Gardsees gelegen, statt. Der Austragungsort ist der kleine Ort Lovere, im Nordwesten des Sees zwischen mittelhohen Bergen gelegen. Bekannt wurde der See über Italiens Grenzen hinaus übrigens durch den Kunstler Christo und seinen auf dem See installierten schwimmenden quietschgelben Steg!

Schon bei der Ankunft am Samstag vor dem Wettkampf war meine Familie von der wunderschönen Landschaft begeistert, eine wirkliche Alternative zum Gardasee!

Mit Eco Races und dem italienischen Traithlonverband FITRI waren zwei erfahrene Organisatoren für die Vorbereitung und Durchführung verantwortlich, was sich in der gesamten Organisation sehr positiv ausgewirkt hat. Schnelles und unkompliziertes Einchecken, sehr detalliertes Briefing und im Verlauf des Wettkampfes nahezu perfekt abgesperrte und ausgeschilderte Rad- und Laufstrecke. Und das Ganze übrigens für 90€ Frühbucher bwz. 100€ normaler Preis

Start und Ziel befanden sich im Touristikhafen von Lovere, die Wechselzone etwas oberhalb auf einem umzäunten Kunstrasenplatz ( einzig diese nervigen kleinen weinroten Gummiteilchen haben bei jedem Wechsel genervt, denn man hatte sie wirklich überall ). Sehr lobenswerte Verpflegungsstationen sowohl auf der Radstrecke als auch auf der Laufstrecke mit wirklich toll motivierten Helfern.

Wettkampf:

Der Wettkampf startete für die Profis um 0745 Uhr , ich als AKler durfte um 0805 Uhr mit einem Wasserstart loslegen. Sehr gut markierte und ziemlich simple Schwimmstrecke, die selbst ich mit am Anfang komplett beschlagener Schwimmbrille im 17°C frischen Wasser in für mich zügigen 34min beendet konnte.
Der Wasserausstieg wurde über eine angenehm ansteigende Rampe durch viele Helfer erleichtert. Der recht steil ansteigende Weg zur Wechselzone war mit rutschhemenden Fließmatten ausgelegt, der Weg zum eigenen Fahrrad sehr gut ausgeschildert.

Nachdem ich mich endlich von den ganzen Gummikörnern befreit hatte ging es auf die wirklich wundervolle Radstrecke entlang des Sees. Nach etwa 7km war es zwar immer noch wundervoll, aber auch deutlich anstrengender, da ein Berg mit 4,8km Länge, mittlerer Steigung von 8% (Teilstücke 14%) und einem Höhengewinn von insgesamt 485m zu erklimmen war. Wie immer hat mich der Mut verlassen, den Berg mit allem was geht anzugehen, da er im Verlauf des Wettkampfes ein zweites mal erklommen werden musste. Die Abfahrt auf der selben Strecke wie der Aufstieg kann durchaus als technisch anspruchsvoll bezeichnet werden. Unten angekommen ging es entlang des Sees mit Wellenprofil bis zum Turnpoint, zurück entlang des Sees bis fast zur Wechslezone um am zweiten Turnpoint wieder Richtung 485 Höhenmetern zu fahren. Das zweite Mal bin ich den Berg deutlich zügiger hochgeradelt als beim ersten Mal ( ich muss unbedingt diese Angst vor dem "ich schaffe sonst den Rest nicht" los werden ). Final am Gipfel gewendet und mit Schwung wieder zurück (bergab kann ich ) und nach 86km zur Wechselzone ... Gummikörner!!!!!!!!

Die Laufstrecke umfasste 5 Runden à 4,2km entlang der Seepromenade, viele anfeuernde Zuschauer und noch den ein oder anderen Höhenmeter für die Beinchen. Wirklich tolle Stimmung, wiederum ein wahnsinns Panorama wie auf der Radstrecke (hier wurde es nur durch die vielen Tunnel unterbrochen) und sehr viele hochmotivierte Helfer entlang der Strecke.

Das ich auf der Radtrecke nicht alles gegeben habe zeigt meine Laufzeit von 1:36

Insgesamt bin ich eigentlich zufrieden, auf der Radstrecke hätte ich mir aber trotz der 1050 Gesamthöhenmetern etwas mehr zutrauen sollen als die 2:50:xx. So habe ich meine dritte MD und die zweite innerhalb der letzten vier Wochen mit neuer PB in 05:09:xx beendet.

Zusammenfassung:
Wer mal eine MD außerhalb der IRONMAN oder Challenge Welt machen möchte, eine unglaublich inspirierende Landschaft sucht, tolle Atmosphäre mag, auf gute Organisation wertlegt, keine komplett flachen Strecken mag, nur 100€ bezahlen will und vielleicht danach noch ein paar Tage Urlaub anhängen will, ist hier genau richtig. Wir haben übrigens im 8km entfernten Nachbarort in einem tollen 4 Sterne Hotel für 2 Nächte inklusive Frühstück für 4 Personen nur 215€ bezahlt (meine Kinder zahlen schon vollen Preis). Anfang Juni ist die ideale Zeit, da es tagsüber noch nicht zu heiß wird.

Saluti
Alex

P.S. Molinari war übrigens nicht am Start und die Krone des italienischen Meisters der MD ging an den jungen Marcello Ugazio ... der könnte für HAFUs Sohnemann interessant werden ...

Geändert von Cube77 (06.06.2018 um 12:11 Uhr).
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