Zitat:
Zitat von tridinski
@Arne: Welche Eintrittswahrscheinlichkeit würdest du deinem Szenario beimessen, dass in drei Monaten dass öffentliche Leben wieder normal in Gang ist? Und welche dass es im Spätsommer so ist?
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Ich bin natürlich außerstande, irgendwelche Wahrscheinlichkeiten zu erraten. Meine innere Argumentation ist derzeit (sie kann sich ändern) wie folgt:
1. Ist ein Shutdown unserer Gesellschaft über die kommenden Monate machbar? Schließung der Schulen und Universitäten, Reisebeschränkungen, Schließung fast aller Ladengeschäfte etc.? Ich glaube nicht, dass das eine realistische Option ist. Der Preis dafür erscheint mir zu hoch. Also müssen wir uns der Abwägung stellen, wie hart die Restriktionen notwendigerweise zu sein haben, und wann wir über das Ziel hinausschießen.
2. Welches Ziel genau? Da kein Impfstoff vorhanden ist, werden wir uns alle mit einer Wahrscheinlichkeit von 60-70% mit dem Virus infizieren. Daran kommen wir nicht vorbei, ob mit oder ohne Restriktionen, ob mit oder ohne Ironman in Frankfurt. Beeinflussen können wir nur den Zeitpunkt der Infektion und den zeitlichen Verlauf der Ausbreitungskurve. Sie muss flach bleiben. Sobald dieses Ziel erreicht ist, muss über eine Lockerung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beschränkungen nachgedacht werden. Damit werden wir uns Ende April, 8 Wochen vor dem Ironman, auseinandersetzen müssen.
3. Verantwortungsvoll oder verantwortungslos? Im Moment nehmen viele Menschen, die sich in der Öffentlichkeit zu Wort melden, für ihre eigene, meistens völlig unbelegte Meinung das Gütesiegel verantwortlichen Handels in Anspruch. Etwa sei das vorzeitige Absagen einer Veranstaltung ein Ausdruck verantwortlichen Handelns, während ein Abwarten der weiteren Entwicklung unverantwortlich sei. Jedoch kann niemand in die Zukunft sehen, sodass wir nicht wissen, wie man einer Situation in drei oder sechs Monaten heute gerecht werden kann. Wir wissen es nicht. Maßnahmen und ihre Folgen, auch wirtschaftliche Folgen, müssen mit Bedacht abgewogen werden.