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Alt 12.12.2018, 14:57   #4237
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.721
Oh, ne XL. 500 oder?
Die war echt nedd so eine der zuverlässigeren, wobei die Chose damals generell daran krankte, dass die liebe Endurismusgemeinde der Meinung war, die Dinger seien alle (ALLE!) so simpel, dass man alles selbermachen könne. So verbastelt und ständig hinüber warense dann auch.
Ich hab da leider auch jede menge einschlägige Erfahrungen gemacht, die regelmässige Jahresfahrleistung von 30-40.000km wäre aber nie und nimmer zu realisieren gewesen, wenns nicht auch anders gegangen wäre.
Ne neu gekaufte Laverda OR600 und ne fast neuwertige XT600 vom Händler konnten den Beweis antreten, dass sechstellig ohne grossen Händel auch mit nem Eintopf oder Exot möglich sind, wenn man entweder die Finger weglässt und nur Wartungen macht oder, wenn doch ne Reparatur nötig wird, nicht hirnlos dran rumschlossert.


BTW und zu genau diesem Thema gibts erfreuliches zu vermelden: die Waschmaschin hat sich im Laufe eines Waschgangs von selbst repariert und zeitgleich hatte ich ne Glückssträhne beim Vito und hab die letzten beiden Injektoren noch rausgekriegt sowie gestern Nacht dann direkt auch noch den Ventildeckel runter.
Dann kriegt der Spass aber doch noch ein Loch, der Gewinderest ist immer noch gut 2cm tief in der Bohrung drinund vom Vergleich mit den andern Schrauben weiss ich, dass er verdammt lang ist.
Ich kann ihn hin und her bewegen, aber nicht drehen, wobei ich zur Erschwernis nicht von oben reingucken kann sondern nen Spiegel dazu brauch, über den ich nur reinleuchten und gucken kann, wenn nicht gleichzeitig ein Werkzeug drin werkeln soll.
ich hab mich nu hin und hergewunden und entschieden, dass ich auf keinen Fall den Kopf ausbauen werde.
Im Idealfall kann ich den gesamten Motor durch die Stand-/Zuheizung erwärmen, so dass ich noma gezielt an dem Gewinderest Wärme einbringen kann, ohne dass die mir übers Kühlwasser entfleucht und nur punktuell den Zylinderkopf aufheizt, bis er sich verzieht oder so und damit erreichen, dass sich das Alu soviel stärker als die Schraube ausdehnt, dass sie sich mit nem Schraubendreher pofelnd drehen lässt.
6er Schraube hat 1er Steigung, also nach rund 20 Umdrehungen könnt ich die mit ner Zange packen.

Alternativ kann ich mir die Holzhammerreparatur vorstellen, die, und damit kratze ich themenmässig die Kurve zu den zweirädrigen Eintöpfen, zahllose XTs aller Kubaturen ruiniert hat und zwar richtig.
Da ist am Ölfilterdeckel unten nämlich ne sehr spezielle Schraube drin, mit der man das Öl ausm Ölfiltergehäuse in den Motor abfliessen lassen kann, ehe man den Deckel abbaut, damits keine Sauerei gibt.
Die Schraube ist rund 35mm lang, der letzte Zentimeter ist ein 6er Gewinde und der der Rest vom Schraubenschaft hat so um die 7mm..
Gemeinsam ne ideale Anlage, um, wenn man das Gewinde im Seitendeckel, das um die 2,5cm tief versenkt in nem Alumotordeckel sitzt, ruiniert hat, den Deckel nicht abzubauen sondern ins vorhandene Loch einfach ein fettes Gewinde reinschneidet und da ne dicke Schraube verwendet.
Nu isses nur so, dass die Originalschraube ja den Abfluss des Ölfiltergehäuses verschliesst, die neue, kurze und dicke Schraube aber nimmer.
Und ehe die Ölpumpe angestrengt Öl durchn Ölfilter zur Kurbelwelle und dem Ventiltrieb pumpt, läuft das lieber durch die nun unverschlossene Ablaufbohrung direkt und ohne Umwege wieder dahin, wo es herkommt, nämlich in den Ölsumpf.
Der Motor geht dann natürlich ein.
Ich hab mir irgendwann mal so ne Kiste andrehen lassen, die war nur deswegen nicht kaputt, weil parallel der Vergaser übergelaufen ist.
Der hat zu diesem Zweck zwei Öffnungen, damit erstens die Brühe nicht vors Hinterrad läuft und man sich abmault und mans zweitens dennoch merkt, und diese beiden Öffnungen hat die (Yamaha-Fach-)Werkstatt(!!!) einfach durch einen der beiden Ablaufschläuche miteinander verbunden.
Davon läuft aber halt der Vergaser nicht nimmer über, nur die Brühe rinnt woanders hin. Und zwar über die Hauptdüse und den Düsenstock in den Ansaugkanal, von wo sie in den Zylinder läuft, um dort wiederum an den Kolbenringen vorbei in den Motorsumpf zu sickern.
Also, der Motor war durch ein Benzin-Ölgemisch hervorragend vorm Gröbsten geschützt und auch wenn ein Zweitakter nur Wälzlager hat und die XT auch diverse Gleitlager, ist beim Rängtängtäng diese Gemischschmierung der Normalzustand.

Nun gut, um auf den Vito zurückzukommen: ich hab gut 2cm Luft, da oben in die Bohrung der abgerissenen Schraube nen Gewindeeinsatz reinzuzaubern, da hab ich sehr spezielle, die da optimal passen dürften und sollte das (wider Erwarten) nicht (dauerhaft) halten, kann ich die Mistkiste immer noch entsorgen statt nun gleich. Wenn ich die irgendwem zum Verschiffen aufn afrikanischen Kontinent mitgeb, ist denen so ein Kniff, von denen die selbst noch viel mehr und ganz andre beherrschen, grad egal.

Mir wars das damals nicht mit der XT, ich war stinksauer, der Händler, von dem ich sie hatte, uneinsichtig und ich hab meine Connections bei Yamaha genutzt, ein wenig Wirbel zu veranstalten. So ne Inkompetenz in ner Markenwerkstatt geht mal absolut ganz und gar nedd und wär ich n ganz normaler Kunde gewesen, hätte es sicher nicht nur Wirbel sondern handfesten Zoff gegeben.

Also schaumermal weiter mit dem Sternenkreuzer. Bin heut mal wieder mitm Bike unterwegs und nehm aufm Heimweg Werkzeug mit, um die Schächte zu reinigen, in denen die Injektoren stecken, da kann ich mich übers Wochenende verlustieren, wenn ich die vier anstrengenden Weihnachts- und Geburtstagsfeiern durch hab, die sonst noch so zwischen Frei- und Sonntag anliegen.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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