Meine Meinung dazu als Berater vom Borreliose und FSME Bund (BFBD, Patientenorganisation):
Borreliose ist im Stadium Wanderröte kein "akuter Infekt" wie eine fiebrige Grippe. Daher wäre wohl absoluter Sportverbot überzogen - außer Du entwickelst noch weitere Symptome, wie z.B. eine leichte Sommergrippe oder Gelenkschmerzen, akute Müdigkeit, etc.. Trotzdem muß Dein Immunsystem (mit Antibiotika-Unterstützung) mit potentiell sehr bösartigen Eindringlingen fertig werden. Deshalb würde ich jede Überlastung, hoch intensive, lange Einheiten vermeiden, solange die Wanderröte da ist bzw. die Behandlung dauert (idealerweise min. noch 1 - 2 Wochen nach dem verschwinden der Wanderröte, um auf der sicheren Seite zu sein). Sport im GA1-Bereich fördert die Immunaktivität eher, und schadet wohl kaum. Gute Durchblutung dürfte eher helfen, die Tierchen in jedem Winkel des Körpers zu erwischen. Die gehen übrigens nicht nur in die Gelenke, sondern in alle Organe, es gibt kaum etwas, was sie nicht befallen können. Übrigens macht Doxicyclin höchst empfindlich auf Sonnenbrand - also lange Ärmel und 50-er Sonnencreme, oder Rolle und Hallenbad sind empfehlenswert.
Zur Therapie sind die
Leitlinien der Deutschen Borreliose-Gesellschaft ein guter Ratgeber (für Ärzte geschrieben). Für Frühstadium steht da (Seite 15) 400 mg Doxicyclin über mindestens 4 Wochen - sprech mal mit Deinem Arzt darüber, wieso er weniger dosiert und evtl. kürzer. Die Mehrheit der Ärzte, die sich viel mit Borreliose beschäftigen, meint: lieber anfangs etwas härter drauf hauen, als eine Chronifizierung riskieren. Das größte Risiko bei Borreliose ist nämlich nicht die Verschleppung der Infektion, sondern daß sich die Bakterien auf Dauer in den Organen festsetzen, und dann sind sie extrem viel schwerer loszuwerden, als am Anfang.