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Alt 14.09.2017, 14:17   #19
Hafu
 
Beiträge: n/a
Ich hab' auf Sanders im anderen Thread getippt, also müsste ich ihn verteidigen, aber ganz sicher mit meinem Tip bin ich nicht.

Die Gegenstromanlage halte ich bei einem Profi für eine hirnrissige Aktion und glaube, dass sie ihm eher schadet als nutzt.

Viele Kilometer im Wasser hat Sanders auch in der Vergangenheit abgerissen. Dass er in der ersten Disziplin trotzdem von der Leistung her stagniert hat, lag an fehlender Qualität. Verbessert hat er sich 2017 im ersten Halbjahr im Schwimmen, weil er sich endlich an eine Schwimmgruppe mit Trainer angeschlossen hat, anstatt wie früher alleine zu trainieren. Ab einem bestimmten Leistungsniveau kann man im Schwimmen ohne Konkurrenz im Training sich nicht mehr verbessern.

Der endless pool daheim bringt für Sanders die Verlockung mit sich, wieder zu viel Kilometer und zu wenig Qualität im Wasser abzureißen. Muss nicht so sein, aber ich sehe das Risiko.

Viele Aussagen, dass sich Sanders im Schwimmen verbessert hat , gründen auf dem geringen Rückstand von ihm und Kienle in Samorin auf Varga und Alistair Brownlee. Da sollte man nicht zu viel hinein interpretieren. Varge ist in diesem Jahr ziemlich außer form und Brownlee hat sich in Samorin das ganze Rennen über geschont für sein Heimrennen in Leeds eine Woche später. Außerdem gab es in der Donau in Samorin Strömungen, die eine Analyse des Schwimmrennnens erschweren. Man sieht ja jetzt, nach dem Rennen von Chattanooga, wo z.B. Kienle immer noch steht im Vergleich zu den Topschwimmern: ungefähr auf dem Niveau von vor drei Jahren, d.h. das Loch zu den Spitzenschwimmern auf dem Niveau von Frodeno ist immer noch riesengroß. Und Kienle schwimmt in Salzwasser ohne Neo nachgewiesenermaßen noch mal besser. Sanders schwimmt im Meer nachgewiesenermaßen schlechter als mit Neo in einem See.

Kienle wird mit mindestens 4 Minuten Rückstand in Kona das Wasser verlassen und Sanders eher mit 5 Minuten. Beide werden aber diesen Rückstand beim Radfahren aufholen, nur kostet so eine Aufholaktion eben auch Kraft, v.a. in Kona.

Die Position von Frodeno ist viel bequemer, weil er je nach Tagesform unterschiedliche Taktiken wählen kann: er kann mal zur Abwechlung auf dem Rad auch auf den ersten 90 km Dampf machen und Sebi/ Sanders die Aufholjagd entscheidend erschweren. Oder er kann (wie in den Vorjahren) die erste Hälfte des Radfahrens betont locker gestalten und dafür wertvolle Körner für das Laufen sparen.

Bei der zuletzt beschriebenen Strategie würde aber aus dem Dreikampf um den Sieg (Frodo, Sebi, Sanders) ziemlich sicher ein Fünfkampf werden (zusätzlich wären dann vermutlich nach dem Radfahren auch Tim Don und Patrick Lange noch Sieganwärter), deshalb halte ich die zuerst beschriebene Strategie für die wahrscheinlichere: Frodeno wird (unterstützt durch Kastelein) in diesem Jahr versuchen, Tim Don und Lange schon beim Radfahren los zu werden, oder zumindest durch das vorgelegte Tempo so müde zu fahren, dass die beiden ihre normale Laufleistung nicht mehr abrufen können und so nebenbei die Aufholjagd von Sanders und Kienle komplizierter als normal gestalten.

Getippt habe ich wie gesagt auf Sanders, auch weil es langweilig ist auf den unnumstrittenen Favoriten zu setzen und weil Sanders eine Sahnesaison hinter sich hat.
Kann sich irgendjemand an die letzte echte Niederlage von Frodeno in einem wichtigen Rennen erinnern? Das war, wenn ich es richtig in Erinnerung habe 2010. Also vor 7 Jahren, als er beim WM-Finale über die Olympische Distanz als Führender beim Laufen (in Kälte) einbrach und unter ferner liefen finishte. Seitdem hat der Mann bei jedem Großereignis die Erwartungen erfüllt oder übertroffen.
Irgendwie ist es mittlerweile schwer vorstellbar, dass Frodo auch noch regulär verlieren kann, weil andere besser sind.
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