Zitat:
Zitat von ritzelfitzel
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Lionel Sanders spricht in diesem Zusammenhang in einem Video von einem "second-Place-Syndrom", dem er fast erlag. Er drehte alles auf den Kopf, dabei fehlte nur eine Nuance zum Sieg (seiner Aussage nach, was 2017 ja auch so war).
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So ähnliche Gedanken hatte ich auch im Hinterkopf. Bis zum Rennen in Kona hatte
Sebi 2018 alle seine Vorbereitungsrennen überzeugend gewonnen, dabei in Roth das Radfahren mit Überbiker Cameron Wurf bestritten und beim Laufen das Rennen überlegen für sich entschieden, bei der Challenge Turku mit 1:55h über 90km einen der schnellsten Radsplits über die 70.3-Distanz aufgestellt, der jemals im Alleingang (ohne erlaubten 10m-Abstand in Zusammenarbeit mit anderen Athleten, wie bei Blummenfelts ähnlicher Radzeit in Bahrain und bei korrekt vermessener Strecke) bei einem 70.3-Rennen erzielt worden ist.
Kona ist dann primär an technischen Problemen im Wettkampf und Verletzungsproblemen in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung gescheitert.
Dass jemand wie Sebi unzufrieden ist, wenn der Saisonhöhepunkt daneben geht ist nachvollziehbar, aber dass es relativ riskant ist, als Reaktion auf ein einziges schlechtes Rennen an unzähligen Stellschrauben gleichzeitig zu drehen (Biomechanik mit anderen Kurbeln, neues Materialsetup, neue Prosition, neues Training und Trainer; Ernährungsveränderungen hat er auch noch angedacht, wie ich an anderer Stelle mitbekommen habe), weiß er selbst als erfahrener Athlet sicher am besten.
Wenn die erhoffte Verbesserung der Komplexleistung im Triathlon rauskommt, ist selbstverständlich alles gut. Wenn aber nicht, dann ist es sehr schwer zu ermitteln, welche von all den gleichzeitigen Veränderungen sinnvoll war und welche nicht.