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Alt 30.07.2022, 21:16   #3
svmechow
Szenekenner
 
Benutzerbild von svmechow
 
Registriert seit: 01.09.2021
Ort: Berlin
Beiträge: 1.045
Huhuuuu und herzlich Willkommen in diesem Forum.
Danke zunächst mal fürs Teilen eines so privaten Details; eine Depressin gehabt zu haben, ist ja ein Fakt, mit dem so manche*r lieber nicht rausrückt.
Und: Sport zur Behandlung respektive Prävention einer neuerlichen Episode ist ja nicht nur wissenschaftlich belegt als wirksam anzusehen, sondern auch von mir höchstpersönlich erfolgreich praktiziert seit 2014.

Was Deine Ziele betrifft, so wirst Du offline und wahrscheinlich noch mehr online immer wieder Menschen treffen, die Dir sagen, wie Du was besser machen kannst und sollst. Das ist gelegentlich sehr beeindruckend, insbesondere deshalb, weil hier echte Ratschlag-Profis unterwegs sind.

Deshalb hier ein Rat, der Dich hoffentlich nicht erschlägt, sondern ein wenig ermutigt.
Wenn Du Lust hast, eine Langdistanz zu planen, dann lass Dir von niemandem sagen, das geht nicht. Oder das ginge nicht unter einer Vorbereitungsdauer von was-weiß-ich wie vielen Jahren.

Du hast schon mal Sport gemacht, Du kannst schwimmen, und Du bist auf dem Bike, was Du verkauft hast, auch schon mal gefahren. Und laufen tust Du auch. Also. Damit hast Du alle Zutaten für einen Triathlon und wenn Du Bock hast auf die Langdistanz, dann einfach die limitierenden Stimmen ignorieren, die von innen oder von aussen auf Dich zukommen.

Ich habe meine erste Langdistanz 2017 gemacht. Kraulen konnte ich gar nicht und die längste Distanz, die ich bis dahin je auf einem Rad gefahren war, betrug 120 km. Laufen konnte ich, das wusste ich immerhin. Aber der Rest war vollkommen ungewiss. Und: ich hatte da Lust zu.
Alle (mit Ausnahme meines Mannes) hielten mich für völlig irre, sowas kann man doch nicht machen, Brustschwimmen auf der Langdistanz, dann noch so ein einfaches Rennrad und null strukturiertes Training und das auch noch mit 44 Jahren oder wie alt ich da war.

Und überhaupt. Mach doch erst mal was kleines, hieß es. Ich hab mich einfach für den Ironman angemeldet. Das war am 30.11.2016. Im März habe ich dann mein erstes Rennrad gekauft, ein gebrauchtes Scott mit Diore Schaltung für 400 Euro. Und dann habe ich halt angefangen, darauf zu fahren
Zum Üben der Abläufe hab ich dann im Juni eine olympische und im August eine Mitteldistanz gemacht. Letzteres war ECHT hart und hat mich an meiner Entscheidung zum Ironman kurz zweifeln lassen. Aber kneifen ist meine Sache nicht und überhaupt, was hatte ich schon zu verlieren.
Dieser erste Ironman, bei dem es noch nicht um AK-Plätze und so nen Scheiß ging, war irgendwie fast mein schönster. Ich kam nach 12:45 mit dem breitesten Grinsen ever über die Ziellinie.
Es gibt, glaube ich, verschiedene Typen von IM-Rookies. Es gibt diejenigen, die ein solches Vorhaben über Jahre hinweg akribisch planen und vorbereiten; erst dann antreten, wenn sie die Hoffnung oder Illusion haben, irgendwas großartiges zu reißen. Und dann gibt es diejenigen, die das einfach machen und entweder eine unfassbare Freude daran haben, diese Distanz geschafft zu haben oder sogar gleich im ersten Antritt da was unglaubliches abfackeln.
Ein DNF kann einen immer ereilen; vieles liegt auch einfach in der Tagesform. Die Defekthexe (neues Wort, das ich grad beim Tour de France glotzen gelernt habe) kann zuschlagen oder man verbringt zu viel Zeit auf dem Dixiklo.
Beide Herangehensweisen, finde ich, haben ihre Rechtfertigung und nicht jede ist für jede*n geeignet. Wenn Du Bock hast und Dir zutraust, direkt eine Langdistanz zu machen, dann lass Dir das von niemandem ausreden.
…man ist das jetzt lang geworden. Nun gut: wer ne Langdistanz plant, hat nen langen Atem
Viel Spass dabei. Und: gönn Dir ein geiles Bike (sag ich als Canyon Nerd).
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