gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Todesfall bei New-York-Triathlon
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.08.2011, 12:12   #14
Matthias75
Szenekenner
 
Benutzerbild von Matthias75
 
Registriert seit: 12.12.2010
Ort: Hofheim a.T.
Beiträge: 5.144
Zitat:
Zitat von Flitzetina Beitrag anzeigen
Ich glaube, dass das schwimmen auch insofern "gefährlicher" ist, als dass man bei einem Kreislaufzusammenbruch eben nicht einfach nur am Strassenrand liegt oder sitzt, sondern ziemlich schnell ertrinkt.
Wenn du im Wasser ohnmächtig wirst, wird es sehr sehr schnell brenzlig.
Das ist an Land eben auch ganz anders. Das ist eine Ohnmacht erstmal noch relativ harmlos.
Eben, bei einem Radfahrer oder Läufer erkennt man wesentlich schneller, dass er sich nicht in der sportarttypischen Position befindet.

Hab' einige Jahre Erfahrung im Rettungswachdienst an der Küste und auch bei der Bewachung von kleineren Triathlonwettkämpfen. War jedesmal heilfroh, als alle Schwimmer aus dem Wasser waren. Problem ist,

a) dass man überhaupt erstmal in der Masse der Schwimmer einen erkennen muss, der Probleme hat (wir hatten Wellenstarts mit jeweils ca. 100 Teilnehmern, da war's schon schwer bis unmöglich, den Überblick zu halten, unabhängig davon, wieviel Helfer man zur Verfügung hat. In Frankfurt stürzen sich über 2000 gleichzeitig ins Wasser!)

b) dass man erkennen muss, ob der Schwimmer wirklich Probleme hat oder nur einen unorthodoxen Schwimmstil hat, was wegen a) nicht so einfach ist. (An der Küste meine Lieblingsschwimmer: Rücken Altdeutsch mit Untertauchen)

c) und dass man im Ernstfall schnell zum Opfer hinkommen muss, was bei 2000 Schwimmer auch nicht so einfach ist. Querschwimmen ist nicht, mit Rettungsbrett oder Boot in die Menge fahren schon gar nicht.

Daraus ergibt sich, anders als an Land, dass, auch wenn alles perfekt läuft, eine Zeit x verstreicht, in der das Opfer den Kopf unter Wasser hat und nicht atmen kann. Wie schnell die Überlebenschancen sinken, können die Ärzte hier besser beantworten, aber soviel Zeit bleibt nicht. An Land fällt er um und kann geg. weiteratmen. Im Idealfall wird sich das Kreislaufproblem durch die waagrechte Position auch wieder recht schnell erledigen, sonst Beine hoch.

Im Wasser wird das alles eben schon schwerer. Auch wenn ich schnell beim Opfer bin, kann ich nicht sofort mit Wiederbelebungsversuchen anfangen. Mit Kajak schon gar nicht, auf einem Surfbrett, wenn der Helfer Erfahrung hat, schon eher. Hab' auch grob im Kopf, dass die normale Methode, jemand an den Armen aus dem Wasser zu ziehen sehr schlecht im Hinblick auf eine spätere Reanimation sein soll, weil durch das ruckartige Hochziehen das Blut in den Beinen / im Unterleib versackt. Finde aber grad keine Quellen dafür. Sind alles Faktoren, die die Chancen nicht unbedingt verbesern.

Zudem denke ich, dass vor allem ungeübte Schwimmer eine Überbelastung nicht schnell genug erkennen können: Pulsmesser sieht man unter Wasser nur schlecht, Schwindelgefühle sind im Wasser, vor allem bei Wellengang oder bei beschlagener Brille, auch nicht so gut einzuordnen. Druckgefühle/Probleme beim Atmen werden eventuell dem Neoprenanzug zugeschoben....

Matthias
Matthias75 ist offline   Mit Zitat antworten