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Zitat von qbz
Ich tu mich schwer mit der Beantwortung der Frage, weil selbst Studien "Parallelgesellschaft" unterschiedlich definieren und auch eine statistische Erhebung von "Integration" aus zahlreichen Items besteht.
Das Schweizerische Bundesamt für Statistik erhebt tatsächlich für die Migranten bis zur 3. Generation eine breite Liste von Merkmalen (in Clustern wie Bildung, Arbeitsmarkt, Lebensbedingungen, Gesundheit, Bürgerliche Teilhabe, Sozialer Zusammenhalt) und bezeichnet diese als "Integrationsindex". Geht man die Merkmale dieser Integrationsindikatoren durch, ergeben sich fast überall Unterschiede zur nicht-migrantischen Bevölkerung. Die Migranten gehören vom Einkommen her eher zur Arbeiterschicht, womit sich manche Unterschiede zur Gesamtpopulation aus meiner Sicht besser interpretieren, erklären lassen als mit der Herkunft (wegen der sozialen Bildungs-/Aufstiegsschranken z.B.). Erstaunlicherweise ist allerdings der Anteil in Führungspositionen vergleichbar dem Anteil der Einheimischen.
Integrationsindikatoren Schweiz
Interessant finde ich das Ergebnis beim sozialen Zusammenhalt:
Statistischer Bericht zur Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in der Schweiz für die Jahre 2011-2015, 80 S.
Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in der Schweiz beträgt übrigens 40 % (nach Sellner hätte da der Austausch aus demografischer Sicht schon den "point of no return" überschritten.).
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Da frage ich mich, ob man wirklich Deutschland mit der Schweiz bzgl. Integrations-Herausforderungen vergleichen kann.
Der TOP3 Ausländeranteil in der Schweiz (
Link):
1) Deutschland
2) Frankreich
3) Italien
Der TOP3 Ausländeranteil in Deutschland (
Link):
1) Türkei
2) Ukraine
3) Syrien
Während also in der Schweiz die Ausländer aus der gleichen Kultur kommen, keine Sprachbarriere haben, meist aus Mittelschicht oder höher, verbinde ich mit den Ländern in Deutschland kulturfremde Wirtschafts- und traumatisierte Kriegsflüchtlinge. Da sehe ich die Herausforderungen ungleich grösser an.
Auch wenn man sagen muss, dass ein Deutscher, der in die Schweiz geht, auch als Wirtschaftsflüchtling mit latenten Sprachbarrieren angesehen werden kann.