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Zitat von keko#
Meiner Meinung nach wäre es eine sinnvolle Maßnahme gewesen, in Gesundheitsämter intelligente Schutzmaßnahmen für Hochrisikogruppen auszuarbeiten, statt zu versuchen, allen hinterher zu telefonieren.
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Das scheint ein Standardsatz zu werden. Aber wie genau soll denn dieser Schutz aussehen?
1. Ich kenne keine Pflegeeinrichtung, die keine besonderen Maßnahmen zum Schutz ihrer Bewohner getroffen hätte. Jede seriöse Einrichtung hat ein Hygienekonzept speziell für seine Bedürfnisse entwickelt. Das reichte von besonderen Reinigungsanforderungen (alles wurde mehrfach desinfiziert) über starke Besuchseinschränkungen bis hin zum Verbot. Angestellte wurden regelmäßig getestet. In meinem Haus wohnen zwei Parteien, die in verschiedenen Pflegeeinrichtungen arbeiten, die da ausführlich berichteten. Was soll das Gesundheitsamt jetzt noch ausarbeiten? Alle nach hause schicken?
2. Das RKI hat auf der Webseite Zahlen veröffentlich, die die
Infektionen nach Alter sortieren. Die Altersgruppen sind jeweils in 10er Jahren einsortiert. Dabei fällt auf, dass jede Altersgruppe ab 20 bis 60 sehr viel höhere Infektionszahlen aufweisen (Stand KW 49).
3. Die vermeintliche Risikogruppe (HRG) wird betreut von der Gruppe der 20 - 60 Jährigen. Wenn wir also die "besondere Maßnahmen" - wie auch immer die noch aussehen mögen - für die Risikogruppe treffen, betrifft das ebenso das gesamte Ärzte- und Pflege- und Reinigungspersonal und deren Angehörigen und die Familien der HRG aus dem direkten Umkreis. Wer möchte den Kreis derer hier genau definieren und bestimmen?
4. Zu den "Alten" kommen auch noch jüngere Menschen mit schwereren Vorerkrankungen, z.B. Krebs... diverse. Hier gilt dann wiederum das gleiche, was ich unter Punkt 3 schrieb. Nicht jede relevante Vorerkrankung ist auch meldepflichtig. Wie kann man also hier den Kreis jener definieren, einschränken und schützen?
Allgemein habe ich den Eindruck, dass häufig mit dem Finger auf die Risikogruppe gezeigt wird - ähnlich einer Stigmatisierung. Was soll das? Geht´s noch? Hier fehlt mir jedes... wirklich JEDES Verständnis.
Es ist meiner Ansicht nach nicht möglich, nur eine Gruppe an Menschen schützen zu wollen, ohne dass auch alle anderen involviert sind. Die Frage muss auch hier lauten, wie haben sich die Menschen der HRG überhaupt angesteckt? Wie kommt die Erkrankung in eine solche Einrichtung, wenn diese doch quasi abgeschottet ist?
Ich meine mich erinnern zu können, dass ich einen ganz ähnlichen Text im November hier in diesem Faden schon einmal schrieb.