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Alt 15.10.2019, 07:41   #2599
FMMT
Szenekenner
 
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Registriert seit: 28.12.2007
Ort: Odenwald/Neckar
Beiträge: 9.063
Blamiere ich mich zu arg?

Diese Frage stellte ich mir in den letzten Tagen öfters.

Sportlich bin ich inzwischen in der Nebensaison angekommen. Das klappt ganz gut. Schwimmen, Rudern Rolle, Laufen, aber nie allzu lang. Dank einigen Tagen Urlaub bleibt mir so trotz diverser Familientreffen genügend Zeit.

Zu langes Nichstun ist aber gefährlich für mich, gerade in der aktuellen Situation. Ende letzter Woche war ich ziemlich mies drauf, ich wich selbst kleinen Hindernissen aus. Unbedeutend und eigentlich vollkommen egal, aber das war nicht gut. Im Kleinen begonnen besteht die Gefahr sich daran zu gewöhnen.

Jetzt las ich vor einigen Wochen mit Begeisterung das Buch von Nopogobiker wie er zusammen mit Julia zweimal den Krebs besiegte und dann sogar erfolgreich auf Hawaii finshte. Tolle Einstellung und Inspiration .

Ich fing selber an, mal meine Erlebnisse mit der MS und Sport mit Spaß zusammen zufassen. Eigentlich nur als Ablenkung für den Hausgebrauch gedacht, gewann die Idee in den letzten Tagen deutlich an Dynamik.
Ich kann weder so schön schreiben wie z.B. Pantone noch bin ich schnell oder jung.

Ich habe nur eine gewisse Sturheit und einen langen Atem, wenn es um die Erfüllung besonderer Träume geht. Mir wurde beim Schreiben bewusst, von wem ich dies eigentlich habe.
Und ihm möchte ich auch das Buch widmen. Wieviel Zeit uns noch verbleibt ist ungewiss.

Alexander brachte mich auf die Idee mit books on demand, da sind die Kosten überschaubar. Schlimmstenfalls liest es keiner oder es ist zu peinlich, weil ich gewohnt sehr offen und launig schreibe.

Andererseits wenn ich sinnbildlich nicht versuche Aufzustehen, habe ich zwar keine Fallhöhe, aber auch keine Chance weiter zu kommen.

Dass ich kostenlos schreibe, versteht sich. Umsonst hoffe ich nicht, wenn sich nur einer inspiriert fühlt, das Träumen nicht aufzugeben, ist es für mich schon ein Erfolg.

Sollte tatsächlich etwas über bleiben geht es an die BESI & FRIENDS Stiftung, die finanziell benachteiligte Menschen mit Einschränkungen unterstützt.

Ob mir alles zu viel wird, ich bräuchte einen Deutschlehrer o.ä. für die Rechtschreib- und Stilprüfung oder die inhaltliche Stimmigkeit, muss auf die Persönlichkeitsrechte aufpassen, das Titelblatt gestalten und vieles mehr, wird sich zeigen.

Zur Einstimmung der mögliche Titel und Beginn:

"Stolpern, Fallen, Aufstehen. 10 Ironman mit MS."



3 Ironman in 7 Wochen mit MS, unmöglich?

Langdistanz Limmer 02.06.19

Ich liege auf dem Boden, bin völlig fertig. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 km Rad und 7 km Laufen habe ich bereits absolviert. Jetzt streikt mein Kreislauf, mal wieder. Viele Athleten mussten bei den arg heißen Temperaturen bereits aufgeben. Gestern war noch gefühlter Winter, heute glüht die Sonne. Der Körper bekam einfach zu wenig Zeit sich an den Wetterumschwung zu gewöhnen.

Vor einem Jahr reifte in mir die vollkommen verrückte Idee 3 Langdistanzen in 7 Wochen finishen zu wollen, jeweils die Strecke eines IRONMAN. Nun sieht es so aus, als ob ich gleich beim ersten Versuch scheitere.

Ich müsste noch 35 Kilometer laufen, das wären bei meinem bescheidenen Zustand endlos lange Stunden. Vielleicht kippe ich nach dem Aufstehen aber auch gleich wieder um? Soll ich besser liegenbleiben? Am Boden ist die Fallhöhe gering.

Für nahezu jeden normalen Menschen ist allein ein einziges Finish einer Langdistanz gigantisch. Ich bin über 50 Jahre alt, weder beweglich noch beim Schwimmen, Radeln oder Laufen besonders talentiert. Auch für mich war es früher völlig unvorstellbar diese Herausforderungen zu bewältigen.

Dass die Kraft der Träume, gewürzt mit einer gewissen Dickköpfigkeit und langem Atem überraschend erfolgsversprechend sein kann, durfte ich allerdings früher schon erleben.

Mittlerweile habe ich eine zusätzliche Chance, ich habe Multiple Sklerose, kurz MS.

Sie ist gnadenlos, setzt mir Grenzen, schickt immer wieder negative Gedanken an Gehstock, Rollstuhl, Hilfslosigkeit, lässt mich stolpern, zweifeln. Keiner kann ihren Verlauf vorhersagen, der nächste Schub kann jederzeit kommen, sie ist unheilbar.

Doch gerade so verhilft sie mir auch zu ungeahnter Stärke. Ich lebe intensiv für jeden einzelnen Augenblick des „Ich kann, ich darf“, für unbezahlbare Erlebnisse, die mir keiner mehr nehmen kann.

Diese Zeit könnte schneller vorbei sein als man möchte.

Klar, Fallen schmerzt, aber Liegenbleiben langfristig nicht noch mehr?

Ich erinnere mich…

__________________
Meine Sehnsüchte:
Glückliche Familie , Freude am Sport und immer Sonne im Herzen
Challenge MS, für das Gefühl des "Ich kann noch"

Das Leben ist zu kurz für Beinschlagtraining

Geändert von FMMT (15.10.2019 um 08:03 Uhr).
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