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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 17.03.2019, 09:05   #797
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.358
Zitat:
Zitat von BenS Beitrag anzeigen
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In der Sache haben die Jugendlichen natürlich recht, dürften dann aber auch nicht mit den Flugzeug auf Kursfahrt wollen, Smartphones kaufen und nutzen, .... Da müssen wir uns alle letztlich fragen, ob wir nicht einerseits Maßnahmen von der Politik fordern, aber selbst zuviel Strom konsumieren, zuviel Waren aus Fernost konsumieren, zu viele Flugreisen unternehmen etc ...
Meinst Du als Politiklehrer nicht auch, dass die Fridays for Future Bewegung zu einer intensiven Diskussion und zum Nachdenken über die Widersprüche zwischem dem individuellen, eigenen Verhalten und den Forderungen an die Politik sowie den Staat bei den Demonstrierenden führt und sich den Schulstreikenden solche Fragen stellen wie: Weshalb besteht dieser systembedingte, strukturelle Widerspruch und wie lässt er sich verringern? Klimaforscher verlangen bekanntlich seit langem eine deutlich erhöhte Taxe pro Tonne CO2 als wirksamste Massnahme, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Erst durch finanzielle Mechanismen lässt sich das wirtschaftliche Verhalten der Produzenten sowie das individuelle Konsumverhalten klimapolitisch so steuern, dass eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Sinne der Pariser Klimaschutzziele noch möglich wäre? Appelle an das Konsum- und soziale Verhalten des einzelnen nutzen wenig, sind sie nicht von wirtschaftlichen und finanziellen Steuerungsmechanismen begleitet. Würde z.B. der Staat jemals die notwendigen Steuermittel in der heutigen Höhe erhalten, wären die Taxen nicht gesetzlich festgelegt und mit Sanktionen belegt? Niemals! Aber den demonstrierenden Schülerinnen wirft man in diesem Forum und anderswo teilweise vor, selbst zur Erderwärmung beizutragen und verlangt von ihnen absurderweise, mit einer neutralen CO2-Bilanz zu leben, bevor man ihr Anliegen ernst nehmen könne. Lächerlich! Statt steuernd und regulatorisch zu handeln, macht heute die Politik in vielen Bereichen die Konsumenten für Misstände verantwortlich und es sich auf diese Weise viel zu einfach. Weshalb haben wir in der EU keine ausreichend wirksame Taxe pro Tonne CO2, wie es die Klimaforscher verlangen? Eine wie ich finde interessante Frage. Welche gesellschaftlichen und einflussreichen Kräfte wehren sich vor allem gegen diese Taxe?

Dass die Schule leider immer noch eine "Disziplinierungsanstalt" darstellt und nicht die Leistungen für den Schulerfolg massgebend sind, zeigt ein Vorgehen, bei dem das unentschuldigte Fehlen während der Demos mit einer 6 bestraft wird und im Wiederholungsfall diese Schülerinnen mit einer Wiederholung des Schuljahres rechnen müssen. Ich wünsche den Schülerinnen, dass sie sich davon nicht einschüchtern lassen und sich gegen diese Form der Disziplinierung gemeinsam wehren. Meine Solidarität und Unterstützung haben sie.

Geändert von qbz (17.03.2019 um 11:03 Uhr).
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