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Alt 24.06.2008, 10:57   #42
submariner
Szenekenner
 
Registriert seit: 16.10.2006
Beiträge: 177
Hier nun mein Bericht zu Nizza:


Mann, war das eine Hitze!

Schwimmen im Meer hätte so schön sein können. Wenn nur nicht diese prügelnden Mitstreiter gewesen wären. So extrem habe ich es noch nicht erlebt. Kurz vor dem ersten Landgang gab es noch mal ordentlich eins auf die Brille (hing mir plötzlich am Hals). Die verbleibenden 200 Meter waren dann Blindflug. Beim Landgang dann wieder alles neu ausgerichtet für die restlichen 1,4 KM. Noch was zum Strand: Nizza hat einen Stein/Kieselstrand. Der Ein- und Ausstieg war zumindest für meine Füße äußerst schmerzhaft. Bin doch kein Fakir.

Nach 1H 4Min war das Drama dann beendet und ich ging auf die Suche nach meinem Wechselbeutel. Verdammt noch mal, wo ist dieser verfluchter Wechselbeutel? Er hing nicht an seinem vorgesehenen Platz. Also ganz in Ruhe in den benachbarten Reihen nachgeschaut. Da war er dann. Wechselzone ist ewig lang und es dauert alles seine Zeit. Habe dann noch kurz DM gesehen und schon ging es aufs Rad. Hatte mir vorgenommen, es sehr verhalten angehen zu lassen. Besonders in den steilen Passagen kann ich mit meinem Gewicht (82KG) eh nicht viel reißen. Ich genoss die Landschaft im Wohlfühltempo. Bei der ersten steilen Rampe stellte ich fest, dass 42/21 etwas zu optimistisch gewählt war. Egal, Augen zu und durch. Im weiteren Verlauf der Radstrecke verstellte sich die Schaltung. Bei den mittleren Gängen konnte sich die Kette nicht für ein Ritzel entscheiden und sprang hin- und her. Musste daher dreimal anhalten um die richtige Zugspannung einzustellen. Bergab habe ich dann keine Gefangenen gemacht und es ordentlich rollen lassen. Hier kamen mir mein Gewicht und die Abfahrtkünste entgegen. Nach 5H 19 Minuten fuhr ich entspannt und mit der Gewissheit jetzt noch flott einen Marathon laufen zu können in die Wechselzone ein. Die freundliche Helferin übergab mir den Wechselbeutel und los ging es. Schön entspannt im 5er Schnitt angelaufen. Alles easy – perfekt! Nach 15 Minuten bemerkte ich mein altbekanntes Problem. Starkes Seitenstechen auf der rechten Seite. Dies wurde nun immer schlimmer. Damit habe ich bei jedem IM-Marathon Probleme. Ich habe das in der Vergangenheit med. abklären lassen. Es liegt an der Leber die auf das Zwerchfell drückt. Anatomisch wäre bei mir da wenig Platz. Durch die lange Vorbelastung ist die Leber nun so groß, dass sie das arme kleine Zwerchfell zusammendrückt. Ich habe also akut keine Möglichkeit, außer Temporeduzierung, gegenzusteuern. Für die Zukunft werde ich in meine Taperphase täglich eine Flasche Whiskey integrieren, um den Leberumfang etwas zu minimieren. Mein verbleibendes Race-setup sah nun wie folgt aus: 5 Minuten schnell laufen (bzw. so lange bis die Schmerzgrenze erreicht ist), 1 Minute gehen. So ging es dann einigermaßen. Die Verpflegungsstationen waren bei den Bedingungen zu weit auseinander. Dadurch ein Riesenchaos an jeder Stelle. Die Getränke waren zudem pisswarm. Und dann die Cola – würg. Die hatten eine No-Name Billigbrause aus zweifelhafter Herkunft. Ab und an verschüttete ich auch etwas davon. Ist das interessant werden sich jetzt einige fragen. Nein, erstmal nicht. Wir werden aber später noch darauf zurückkommen. So schleppte ich mich schweren Schrittes ins immer näher kommende Ziel. Nach 3H56 war es endlich geschafft. Mit gesamt 10H30 bin ich, in Anbetracht der Bedingungen und der Strecke, dennoch sehr zufrieden. Sub 10 wäre bei der harten Radstrecke zwar schön gewesen. Aber was soll es. Bin ja zum Spaß hier.

Im Ziel gab es leider keine Duschen – dafür einen eiskalten Brunnen. PERFEKT! Habe auch noch einige aus dem Forum getroffen. .

Als ich mich meiner Triathlonkluft entledigte, gefror mir das Blut in den Adern. Wo waren sie nur? Die Schamhaare waren weg und klebten als Büschel in der Hose. Quasi ein Analtoupet.

Ich war „untenrum“ blank wie ein 11jähriger. Was war passiert? Ich kann nur vermuten, dass es an der ätzenden Wirkung der verschütteten Cola lag.

Auf Beweisphotos verzichte ich aus:
a) Haue von Arne
b) den daraus resultierenden Begehrlichkeiten der weiblichen Forumsmitgliedern (bin doch glücklich verheiratet)
c) zur Vorbeugung der üblichen Neiddiskussionen meiner Geschlechtsgenossen. Sonst kommt wieder dude mit seinen mickrigen 30cm….


Also mein Tip: In Fronkreisch nur Markencola trinken!

CONTRA:

• übelste Klopperei beim Schwimmen
• ewig lange Wechselzonen
• gefährlichen Abfahrten (teilweise durch enge Dörfer)
• zu wenig Verpflegungsstationen, keine kalten Getränke
• zu viele Teilnehmer – besonders auf der Laufstrecke

PRO:

• die Landschaft ist ein Traum
• anspruchsvolle Radstrecke
• herzliche Unterstützung der Zuschauer
• für französische Verhältnisse gute Orga

LG Holger (aka „Ölgaa“ nach der Namensvergewaltigung der anfeuernden fr. Zuschauer
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