Wie der Stau zum Triathlon wurde ...
... alles begann im Mai 2014 als ich endgültig die Nase voll hatte ständig bis zu 2 Stunden im Stau zu stehen auf meinem 65 Kilometer langen Weg zur Arbeit.
Also habe ich meinen Fahrradträger für die Anhängerkupplung aus der letzten Ecke gezogen, ihn an mein Auto gebaut, mein Alltagsfahrrad aufgeladen und bin ungefähr 25 Kilometer vor meiner Arbeitsstelle von der Autobahn gefahren, habe mich bis auf 15 Kilometer herangepirscht, dann das Rad abgeladen und bin los gefahren. Das habe ich dann die 3 Tage die Woche, die ich zur Firma gefahren bin getan. Parallel begann mein 6jähriger Sohn einen Schwimmkurs, bei dem Eltern nicht zugucken durften, aber da sein sollten. Was soll´s dachte ich mir, ich schwimme dann eben in der Zeit selber. So kam zu 3x die Woche 30 Kilometer Rad fahren auch noch 4x die Woche 45 Minuten á ca 1.500-1.800 Meter schwimmen dazu ... Von meinem Umfeld bekam ich die ersten "dummen" Sprüche, ob ich heimlich für einen Triathlon trainieren würde. Ich dementierte das lauthals: "Nein, ich trainere doch nicht für einen Triathlon, ich hasse laufen." Aus einem Spruch wurden zwei, drei ... ich dementierte weiter ... und auf einmal fand ich mich - wohl so Anfang/Mitte Juni - an einem Samstag morgen um 06.30 Uhr laufender Weise im Wald wieder. Die 5 Kilometer lief ich auf Anhieb durch und nach der warmen Dusche suchte ich dann nach der ersten Startmöglichkeit ... Die fand ich dann im Maschsee-Triathlon am 06. September in Hannover. Ich meldete mich an und beschloss daraufhin zu trainieren. Wird schon, wird schon ... Leider war trainieren dann aufgrund von einer blöden Erkältung, die zu Streptokoken führte im Juli nicht möglich, im August war ich 3 Wochen im Urlaub. Dort hatte ich zwar mein Rad mit und bin täglich eine der Sportarten angegangen, aber bis zu meinem Start Anfang September hab ich nicht einmal alle Disziplinen nacheinander weg praktiziert. Gestartet bin ich trotzdem ... dafür habe ich mir ein Rennrad geliehen, zwei Wochen vor dem Wettkampf mit dem ich dann noch ein wenig radeln konnte. Sollte es mir gefallen und ich auch nach dem Triathlon noch am Leben sein und auch weiter machen wollen, wollte ich es übernehmen. Ich war noch am Leben und sogar angekommen. Meine Ziele für meinen ersten Start waren: 1. ankommen 2. unter 2 Stunden bleiben Minimalziele halt. :Cheese: Das Ende vom Lied: ich kam nach 1 Stunde 43 Minuten an. Nicht schön aber selten. :Cheese: Und Blut hatte ich auch geleckt. Es stand fest, ich würde in 2015 weitere Jedermänner starten. Das Rad hab ich nicht übernommen, mir aber dafür zu Weihnachten ein 2013er Specialized Allez geschenkt. Das steht nun seitdem hier und wird angeschmachtet. Gefahren bin ich bis jetzt leider erst 7 Kilometer, aber ich hab´s ausprobiert. ;) Auch das laufen hält sich gerade sehr in Grenzen, ich war dieses Jahr schon ganze 2x los. :Lachanfall: Einzig das schwimmen hat sowas wie ein Regelmäßigkeit. Da war ich zumindest einmal die Woche los und hab sowas wie einen Trainingsplan. Leider habe ich was Rad fahren und laufen angeht nicht so wirklich eine Idee, wie ich mein Training aufbauen soll. Tipps dazu, sind herzlich Willlkommen. Zusätzlich hadere ich mit mir, ob ich meinem ansässigen Triathlonverein beitreten soll, doch ich bin noch so schlecht, dass es fast peinlich ist, sich dort zu outen. :Nee: Doch den ersten Schritt habe ich ja getan, indem ich zumindest hier sowas wie Farbe bekenne ... |
Schwimmtraining 24.01.2015
Einschwimmen 400 m, davon mindestens drei, wenn es geht sogar drei lagen, mindestens 200 m sind davon kraul
Begonnen mit Kraul, weil Chefcoach Lydi gesagt hat, ich darf nicht mehr mit Brust anfangen. Also artig 100 M gekrault, dann 50 Meter Brust, 25 Meter Rückenkraul, 25 M Brust, 100 M Kraul. Das war echt ganz okay. 100 m achselkick Das ist ganz klar nicht meine Lieblingsübung. Ich halte das durch, habe aber das Gefühl, dass ich schwanke wie im Vollsuff. Und das atmen fällt mir dabei schwer. 200 m poolboy gestreckt in den händen mit kraulbeinschlag, je 25 Meter im Wechsel eine Hand auf den poolboy schlagen, Der Kauf eines Poolboys passte nicht in meine Woche. Also habe ich mein Brett quer gelegt udn mit der einen Hand gestreckt in den Griff gefasst und dann immer mit der Hand auf das Brett geschlagen. Dabei habe ich drauf geachtet, in die Mitte zu greifen, ein Poolboy ist ja deutlich kleiner. Ich hatte das Gefühl, ich war sehr schief dabei. Ich habe mich irgendwie im Körper verdreht. Zuerst hat es mich sehr viel Konzentration gekostet, auf meine Hand zu achten. Später konnte ich mich besser auf meine Beine konzentrieren und hatte dann auch das Gefühl, dass ich die Beine besser aus der Hüfte bewege und somit mehr Kraft nach vorne entwickeln konnte. 100m achselkick da war sie wieder die doofe Übung. Dieses Mal fiel es mir schwer durchzuhalten, doch ich hatte ja eine Pause vor mir und dann ging es unter Zähne zusammenbeißen auch. Atmen tue ich da nach sehr unterschiedlichen Zügenzahlen. Mal im 2er Zug und dann wieder im 4er. 200 m freie stilwahl - mit halber kraft schwimmen Ich konnte meiner Lieblingslage nachgehen. Entspanntes Brustschwimmen 100 Meter, dann 25 Meter Rückenkraul, dann wieder 75 Meter Brust. So fühle ich mich wohl und komme gut wieder runter. 350 Meter Konditionstraining 25 m kraul 2er zug atmen volle pulle year, da war ich noch richtig schnell, das ging 20 Meter super, die letzten 5 waren hart 25 m zurück freie wahl des stils Brust -gaaanz langsam, damit die Pumpe wieder runter kommt 25 m kraul 3er zug atmen Das fiel mir sehr schwer nach dem 2er Zug nun im 3er zu atmen, ich fühlte mich sehr unruhig, außerdem fühlte es sich langsamer an. Vielleicht bin ich da auch nicht so volle Pulle geschwommen, wie ich gekonnt hätte, sicher bin ich mir aber nicht 25 m zurück frei Brust -gaaanz langsam, damit die Pumpe wieder runter kommt 25m kraul im 4er zug das lag mir dann wieder mehr. Ich hatte das Gefühl, ich strecke mich richtig und bin gut im Zug. Das fühlte sich wieder schnell an. 25m zurück frei Brust -gaaanz langsam, damit die Pumpe wieder runter kommt 25 m kraul im 5er zug das ging besser als der 3er Zug. Viel Streckung im Körper und fühlte sich nach deutlich weniger Kraftaufwand an, allerdings war so nach 17-19 Meter schon etwas Druck zu spüren, mir ging die Luft etwas aus. 25 m zurück Brust -gaaanz langsam, damit die Pumpe wieder runter kommt 25 m kraul im 4erzug Die Umstellung von mehr Zügen schwimmen vorm atmen auf weniger, fällt mir deutlich leichter als anders herum. Ich fühle mich weiter gestreckt und schnell. 25 m zurück Brust -gaaanz langsam, damit die Pumpe wieder runter kommt 25 m kraul im 3erzug Jetzt fühlt sich der 3er Zug auch nicht mehr so schräg an. Allerdings merke ich, dass ich an meine Grenzen gerate. Ich bin k.o. 25 m zurück Brust -gaaanz langsam, damit die Pumpe wieder runter kommt 25 m kraul im 2er zug Fühlt sich auch jetzt wieder nach dem schnellsten Durchgang an. Aber eben auch deutlich unruhiger. 25 m zurück Brust -gaaanz langsam, damit die Pumpe wieder runter kommt jede zug- bahn(wo kraul steht) in voller pulle, die bahn zurück maximal 70% einsatz, keine pause jetzt freies schwimmen 150 m Selten bin ich so erleichtert, machen zu dürfen, was ich will. Ich schwimmen die ersten 50 Meter Rückenbrust ohne Arme. Danach noch 100 Meter Brust 200 m kraul, so flott es geht So flott es geht? Tja, flott fühlt sich das nicht mehr an. Ich habe das Gefühl, ich halte mich die ersten 75 Meter arg zurück, um überhaupt durchhalten zu können. Danach wird es besser und ich habe mehr Mut nach vorne zu schwimmen. Allerdings ist Tempo auf mehr als 100 Metern echt nicht drin. Ich werde langsam, wenn ich das Gefühl habe, die Strecke ist lang und ich könnte es vielleicht nicht durchhalten. Doch ich bin überrascht, als ich auf die Uhr schaue. 45 Minuten??? Ich muss was vergessen haben ausschwimmen mit mindestens zwei lagen 300 m Ich schwimmen Rückenbrust ohne Arme und rechne, rechne, rechne ... nur 300 Meter ausschwimmen und noch 15 Minuten Zeit? nach 100 Metern wechsel ich auf Brust. Ich komme im Kopf zwar nicht auf die 1.800 Meter, die ich eigentlich bis jetzt geschwommen sein müsste, aber mir fällt auch nicht auf, was ich vergessen haben könnte. Zur Sicherheit beschließe ich noch weitere 300 Meter dran zu hängen und meine 60 Minuten will ich ja auch voll machen. Ich wechsel auf Kraul und schwimme dies 50 Meter. Dann geht es wieder auf Rückenbrust 25 meter, dann Rücken Kraul 25 Meter, dann nochmal 50 Meter krauln und zum Schluss Brust. Und weil ich das schon nach knapp 50 Minuten fertig hatte, bin ich noch gaaaanz entspannt weitere 300 Meter geschwommen, um meine 60 Minuten für die Elfen zu vervollständigen. Ich muss jetzt erst mal mit meiner Familie essen, dann möchte ich zu den einzelnen Etappen noch mein Gefühl beisteuern. |
25.01.2015 endlich überwunden zum laufen
Tatsächlich schaffe ich es heute mal loszulaufen.
Es hat geschneit, allerdings ist die Sonne da. Sie strahlt wundervoll vom blauen Himmel. Keine Ausreden mehr, dieses Mal muss ich los. Horst (=mein innerer Schweinehund) hat alles gegeben, damit ich nicht loslaufe, doch ich hab ihn besiegt und bin los gegangen. Immerhin 4,5 Kilometer in 33 Minuten ... sagte ich schon, dass laufen völlig überbewertet wird??? :Lachanfall: |
26.01.2015 Sport der leider nicht zum Triathlon zählt ...
immerhin 3 Pferde geritten und 75 Minuten Badminton gespielt.
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Noch nie so eine detaillierte Schilderung einer recht unspektakulären 2000m Schwimmeinheit gelesen!
Highlight für mich natürlich mal wieder der nicht gekaufte POOLBOY :Lachanfall: 'der POOLBOY ist ja deutlich kleiner' Weiter so :-) |
:Blumen:
Danke! Wieder eine (angehende) Triathletin mit Bodenhaftung und mit unwissenschaftlichen Trainingsansatz, dafür aber scheinbar mit viel Spaß an der Freud'. Manchmal habe ich den Eindruck, dass dieses Forum mehr davon benötigt. Das mit dem Laufen geht mir genauso. Das macht KEINEN Spaß. Man macht es halt irgendwann wie man sich auch die Zähne putzt...aus Gewohnheit gepaart mit ein klein wenig Verantwortungsbewußtsein. Horst (dem Namen nach zweifelsfrei ein Rüde) wird nie ganz verschwinden, aber wenn du ihn kastrieren lässt wird er spürbar ruhiger. :Cheese: Dem ansässigen Triathlonverein beizutreten ist eine gute Idee wenn du grundsätzlich vereinskompatibel bist. Du mußt dir von den Nerds des Vereines (vermutlich gibt es ja welche) ja nichts aufschwätzen lassen. In diesem Sinne.... keep on running. ;) Gruß N. :Huhu: |
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Sehr viele Details von noch mehr unspektakulärem. :Cheese: Darin sind me, myself und I richtig gut. :Lachen2: Zitat:
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Unwissenschaftlich - davon wohl noch mehr. :Lachanfall: Zitat:
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Jep ! |
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