triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Ironman Hawaii (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=21)
-   -   Sanders' Leistungsdaten vom Ironman Hawaii 2017 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=42985)

jofloglo 18.10.2017 07:29

Sanders' Leistungsdaten vom Ironman Hawaii 2017
 
Sanders hat, wie auch nicht anders als zu erwarten, seine Leistungsdaten vom Ironman veröffentlicht.

305 Watt Average Power, 313 Watt Normalized Power und nen VI von 1,03. Damit kann man sich sehen lassen.


Trainingpeaks.com

andreasbrod 18.10.2017 07:49

Also man kann den mögen oder auch nicht..... Ich finde den total klasse. Die Wattzahlen sind mehr als beeindruckend.....

deirflu 18.10.2017 08:31

4,1 W/kg is ordentlich.

Interessant auch wie gut der TSS funktioniert.
280 ist ein sehr guter Wert, in der Literatur wird er sogar als optimal beschrieben. Max sollte man ja an die 300 heran kommen, darüber bekommt man Probleme beim Laufen.
Zeigt aber auch das er genau das gefahren ist was geplant war bzw sieht man hier auch wie ein PM optimal eingesetzt wurde.

Ich finde sein Konzept mit Indoortraining etwas komisch aber gleichzeitig beeindruckend, das muss man einmal durchziehen.

loomster 18.10.2017 08:31

Was ist denn VI?

captain hook 18.10.2017 08:33

Punktlandung auf die empfohlenen 280TSS. Und obwohl ihm ja einige vorwerfen so krumm und schief zu sitzen und zu treten eine rel. geringe r/l Diff. Und extrem kontrolliert gefahren. Knappe 500W maximum. Da muss man sich beim Losfahren und Beschleunigen schon beherrschen. ;)

Der weiß ganz genau was er tut. Auch wenn gerne so getan wird als wäre das reine Brechstange.

deirflu 18.10.2017 08:34

Zitat:

Zitat von loomster (Beitrag 1336618)
Was ist den VI?

Variabilitätsindex, das Verhältnis von Normalisierter zu Durchschnitts Leistung (NP/AVP)

Je näher der Wert bei 1,0 ist um so gleichmäßiger ist man gefahren was gut ist beim Triathlon da Leistungsspitzen zur schnelleren Ermüdung beitragen.

captain hook 18.10.2017 08:35

Zitat:

Zitat von loomster (Beitrag 1336618)
Was ist den VI?

VariabilitätsIndex. Das Verhältnis zwischen NP und AVG Watt. Je niedriger desto gleichmäßiger desto effizienter. 1,03 ist ein sehr anständiger Wert und wie auch die TSS zu 100% im empfohlenen Zielfenster.

loomster 18.10.2017 08:57

Danke für die Erklärungen

FlyLive 18.10.2017 09:08

Ob die Konkurrenz da nicht das Fürchten bekommt, bei den Werten und der Umsetzung !

Ich habe ja schon im Nachbarthread kurz geschrieben, das ich spaßeshalber das O-Beinige fahren für Sekunden getestet habe und mir der Druck nicht gleich verloren ging - gefühlt ! Gestern Abend habe ich das wiederum kurz wiederholt und festgestellt, das sich höhere Trittfrequenzen dadurch realisieren lassen - gefühlt ist man seiner Motorik nicht mehr selbst im Weg oder die Bewegungswege werden kürzer. Aber interessant ist das schon.

Kommt nach dem Fosbury Flop nun der Sanders Ride ? ;) :Cheese:

MarcoZH 18.10.2017 09:12

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1336633)
Kommt nach dem Fosbury Flop nun der Sanders Ride ? ;) :Cheese:

Solange nicht der Sanders Run kommt, kein Problem.
:Lachanfall:

Erftbiker 18.10.2017 09:16

Könnt ihr das mal mit den ominösen TSS 280 erläutern? Ich bin immer davon ausgegangen dass man ca. 75% vom FTP über 180km fahren kann. Das würde bei Sanders ja soweit noch passen (wenn man die 400 Watt annimmt).

Hier mal meine Milchmädchenrechnung:
FTP Wert über 1h = TSS 100
Davon 75% = TSS 75
75 * Fahrzeit (4,5h) = TSS 320

Was ist falsch?

Erftbiker 18.10.2017 09:28

Ahhh, ich glaube jetzt habe ich es wieder begriffen:

TSS = (sec x NP® x IF®)/(FTP x 3600) x 100

Hier ist ja der IF in der Formel quasi doppelt berücksichtig. D.h. je niedriger die Intensität desto mehr (deutlich mehr) Dauer braucht man für den gleichen TSS.

trialdente 18.10.2017 09:35

Was sagt Ihr denn zur R/L Verteilung? Micha schrieb ja schon, dass der Wert ordentlich sei. Aber, ist er ordentlich absolut gesehen oder eher dafür, dass er so bescheiden aussieht dabei?! Wie valide sind diese Daten in Anbetracht des genutzen Systems?

Ich finde Ihn jedenfalls nach dem Auftritt noch interessanter und feue mich darauf, was von seiner Seite noch kommt.

Edith ruft:

Ich hatte irgendwo auch die Erläuterung für die Laps gelesen:

1.) Schuhe anziehen und Position finden
2.) Regulärer Sanders Betrieb
3.) Loch zufahren 12 Minuten
4.) Rest

Ich frage mich jetzt, was wäre der Kerl gelaufen, wenn er a) die Lücke nach dem Schwimmen etwas langsamer geschlossen hätte und b) das Loch zu Kienle (3) etwas ruhiger geschlossen hätte

Running-Gag 18.10.2017 10:03

Edit: zu spät

captain hook 18.10.2017 10:27

49/51 r/l ist absolut im grünen Bereich. Da haben viele die optisch grade sitzen größere Differenzen.

MrTukan 18.10.2017 10:44

Zitat:

Zitat von Erftbiker (Beitrag 1336642)
Ahhh, ich glaube jetzt habe ich es wieder begriffen:

TSS = (sec x NP® x IF®)/(FTP x 3600) x 100

Hier ist ja der IF in der Formel quasi doppelt berücksichtig. D.h. je niedriger die Intensität desto mehr (deutlich mehr) Dauer braucht man für den gleichen TSS.

Ja, der IF ist doppelt berücksichtigt. Darum kann das Konstrukt auch zu
TSS = IF^2 * t[h] * 100
umgeschrieben werden

tofino73 18.10.2017 10:57

Zitat:

Zitat von Erftbiker (Beitrag 1336636)
Könnt ihr das mal mit den ominösen TSS 280 erläutern? Ich bin immer davon ausgegangen dass man ca. 75% vom FTP über 180km fahren kann. Das würde bei Sanders ja soweit noch passen (wenn man die 400 Watt annimmt).

Hier mal meine Milchmädchenrechnung:
FTP Wert über 1h = TSS 100
Davon 75% = TSS 75
75 * Fahrzeit (4,5h) = TSS 320

Was ist falsch?

https://tri-mag.de/szene/lionel-sand...-hawaii-143445

Hafu 18.10.2017 12:22

Zitat:

Zitat von trialdente (Beitrag 1336645)
...Ich frage mich jetzt, was wäre der Kerl gelaufen, wenn er a) die Lücke nach dem Schwimmen etwas langsamer geschlossen hätte und b) das Loch zu Kienle (3) etwas ruhiger geschlossen hätte

Die Lücke nach dem Schwimmen musste er eigentlich so schnell schließen, weil da ja zwischenzeitlich auch Kienle, Wurf und Stein die Pace vorgegeben haben und die konnte er ja nicht einfach fahren lassen, denn alleine die Nachführarbeit zu leisten, macht die Aufgabe auch nicht einfacher.

Die 1-Minuten-Lücke, die nach der Hawi-Abfahrt entstanden war im Alleingang zu schließen, war vermutlich (im Nachhinein betrachtet) der rennentscheidende Fehler, den er begangen hat. Allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt noch Kienle und Frodeno als seine Hauptgegner angesehen und von diesen wusste er ja, dass diese ebenfalls viel Energie ins Radfahren investieren und deshalb mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit ermüdet vom Rad steigen, wie er.

Von den Trainingswerten her (insebsondere seinen Zeiten bei seiner Testeinheit 4x5km), seiner Laufleistung (über 30km) in Edmonton und seinen früheren Ironman-Marathon-Ergebnissen (unter allerdings klimatisch leichteren Bedingungen als in Kona), wäre er höchstwahrscheinlich in der Lage den Kona-Marathon in 2:40- 2:44 zu absolvieren.

Hätte Sanders 60km vor dem Ziel gewusst, dass der härteste Konkurrent um den Sieg an diesem Tag Lange (und McNamee) ist, dann hätte er Kienle zusammen mit Wurf und Stein in dieser Situation wohl fahren lassen (so hat er es ja auch beim Frühstücken mit Herrn Babitt angedeutet) wäre in der "Gruppe Frodeno" verblieben im Vertrauen auf seine Laufstärke und hätte die Ausreißer sicherlich spätestens im Energy-Lab wieder eingeholt und wäre vermutlich dann mit den eingesparten Kräften auch einige Minuten schneller gelaufen.

Es war so weit ich mich erinnern kann überhaupt das erste mal, dass ich einen Geschwindigkeitseinbruch beim Laufen in einem Langdistanzwettkampf bei Sanders überhaupt so deutlich erlebt habe. Normalerweise schaffte er es fast immer, seine Pace erstaunlich konstant bis ins Ziel zu retten, egal wie es optisch hintenraus aussieht.

Aber wie gestern schonmal geschrieben: rückblickend sind solche Analysen immer einfach. Dass Kienle im Energy-Lab einbricht, war auch nicht unbedingt zu erwarten, denn Kienle hatte in mehreren Interviews angedeutet, dass seine Laufform die beste sei, die er je hatte.
Außerdem wäre Kienle dann im oben beschriebenen Szenario auf dem Alii Drive irgendwann in Führung gegangen und Kienle ist ein bekannter "Frontrunner". Wenn er mal beim Laufen ein Rennen anführt, wachsen ihm plötzlich Flügel und er läuft oft weitaus stärker als sonst.

trialdente 18.10.2017 12:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1336711)
Die Lücke nach dem Schwimmen musste er eigentlich so schnell schließen, .....

:Blumen:

Klugschnacker 18.10.2017 12:38

Schnell laufen ist energetisch effizienter als schnell radfahren. Wenn zwei Athleten dieselbe Endzeit haben, dann hat derjenige Athlet mit der schnelleren Radzeit und langsameren Laufzeit mehr Energie verbraucht als der andere.

Je höher die Leistungsdichte, desto relevanter wird dieser energetische Aspekt auf der Langdistanz. Eine hohe Leistungsdichte bevorteilt die schnellen Läufer gegenüber den schnellen Radfahrern. Auch ohne jeden Windschatten.

Kommt jetzt noch der Windschatten dazu, erhalten die "Läufer" einen weiteren Vorteil.

Mirko 18.10.2017 12:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1336715)
Schnell laufen ist energetisch effizienter als schnell radfahren. Wenn zwei Athleten dieselbe Endzeit haben, dann hat derjenige Athlet mit der schnelleren Radzeit und langsameren Laufzeit mehr Energie verbraucht als der andere.

Wieso ist das so? Ich hätte das genau andersrum vermutet da beim Rad fahren bei gleicher gefühlter Anstrengung ja weniger Energie (kcal) verbraucht wird wie beim Laufen.

mumuku 18.10.2017 12:56

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1336720)
Wieso ist das so? Ich hätte das genau andersrum vermutet da beim Rad fahren bei gleicher gefühlter Anstrengung ja weniger Energie (kcal) verbraucht wird wie beim Laufen.

der Luftwiederstand steigt im Quadrat.

Klugschnacker 18.10.2017 12:57

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1336720)
Wieso ist das so? Ich hätte das genau andersrum vermutet da beim Rad fahren bei gleicher gefühlter Anstrengung ja weniger Energie (kcal) verbraucht wird wie beim Laufen.

Beim Radfahren hast Du mehr Luftwiderstand. Wenn man das Tempo steigert, erhöht sich der Leistungsbedarf nicht linear, sondern in der dritten Potenz. Du musst also immer mehr Leistung bringen für immer weniger Geschwindigkeitszuwachs.

Aus diesem Grund kannst Du wahrscheinlich problemlos eine Weile lang 40 km/h fahren, aber keine 10 Sekunden lang 50 km/h. Der Luftwiderstand steigt überproportional an.

maotzedong 18.10.2017 12:59

Die bremsende Kraft des Luftwiderstandes wächst proportional Proportionalitätskonstanten zum Quadrat der Geschwindigkeit.
Heißt je schneller du wirst, desto deutlich mehr brauchst du Energie. :Blumen:

OhneRad 18.10.2017 14:04

Ich bin mir nicht so sicher, ob das Schließen der Lücke zu Kienle und Wurf das Problem war. Da hat er ja noch auf Frodo geguckt. Ich denke eher, er ist (wie Kienle mal wieder) viel zu schnell losgelaufen. Gibt es irgendwo schon Laufsplits?

Er ist wohl 6:33/mile im Schnitt gelaufen, also 4:05/Km, anfangs hatte er glaub ich so um die 6:00/mile auf der Uhr. Wäre er da 10 Sekunden pro Kilometer verhaltener angelaufen, hätte er eventuell trotz des Höllenritts auf dem Rad gewinnen können.

LidlRacer 18.10.2017 14:11

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1336744)
Gibt es irgendwo schon Laufsplits?

Während des Rennens und kurz danach gab es die, aber deutlich verzögert und nur etwa die halbe Strecke. Später sind sie verschwunden, oder gibt's noch eine andere Quelle?

Ich wollte eigentlich auch noch kontrollieren, ob/wer es geschafft hat, ein weitgehend konstantes Tempo zu laufen. Ich vermute, außer den beiden Siegern kaum jemand.

klaustopher 18.10.2017 14:37

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1336750)
Während des Rennens und kurz danach gab es die, aber deutlich verzögert und nur etwa die halbe Strecke. Später sind sie verschwunden, oder gibt's noch eine andere Quelle?

Ich wollte eigentlich auch noch kontrollieren, ob/wer es geschafft hat, ein weitgehend konstantes Tempo zu laufen. Ich vermute, außer den beiden Siegern kaum jemand.

Hier die Splits von Sanders, einfach auf "Details Anzeigen" klicken: https://track.rtrt.me/e/IRM-WORLDCHA...acker/R98BTY75

OhneRad 18.10.2017 14:40

Zitat:

Zitat von klaustopher (Beitrag 1336768)
Hier die Splits von Sanders, einfach auf "Details Anzeigen" klicken: https://track.rtrt.me/e/IRM-WORLDCHA...acker/R98BTY75

Danke :Blumen:

Eber 18.10.2017 15:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1336715)
Schnell laufen ist energetisch effizienter als schnell radfahren. Wenn zwei Athleten dieselbe Endzeit haben, dann hat derjenige Athlet mit der schnelleren Radzeit und langsameren Laufzeit mehr Energie verbraucht als der andere.

Je höher die Leistungsdichte, desto relevanter wird dieser energetische Aspekt auf der Langdistanz. Eine hohe Leistungsdichte bevorteilt die schnellen Läufer gegenüber den schnellen Radfahrern. Auch ohne jeden Windschatten.

Kommt jetzt noch der Windschatten dazu, erhalten die "Läufer" einen weiteren Vorteil.

Freunde des Haarspaltens: das Gesagte stimmt nicht ganz :Lachen2:
Letztendlich gilt für Laufen wie für Radfahren die ähnliche Näherung: Reibung ist prop der quadratischen Geschwindigkeit.
Schnell Laufen ist also nur solange effizienter als Radfahren, solange man (deutlich) langsamer läuft als fährt.
Der exotische Fall, dass jemand im Wettkampf also schneller läuft als er fährt, hätte zur Folge, dass er auch mehr Energie verbraucht hat, als einer der gleichschnell läuft wie fährt....

PS: John Wayne :dresche Sanders hat in Hawaii einen absolut geilen Fight abgeliefert und auch die passenden Worte und Gesten am Ende gefunden.
Sehr großer Sport und ich freue mich sehr über seinen zweiten Platz.
Mehr als hätte er gewonnen.
So hat er weiterhin ein großes Ziel vor sich, das er hoffentlich noch erreichen wird und wir Leser seines geilen Blogs können auf weitere Maßnahmen hoffen: Was kommt nach dem verspiegelten Endlos Pool ?:)
Patrick Lange hingegen bedauere ich fast um seinen so schnellen Hawaii Sieg und hoffe er kommt mit dem schnellen Ruhm auch klar.

Hafu 18.10.2017 17:20

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1336744)
Ich bin mir nicht so sicher, ob das Schließen der Lücke zu Kienle und Wurf das Problem war. Da hat er ja noch auf Frodo geguckt. Ich denke eher, er ist (wie Kienle mal wieder) viel zu schnell losgelaufen. Gibt es irgendwo schon Laufsplits?

Er ist wohl 6:33/mile im Schnitt gelaufen, also 4:05/Km, anfangs hatte er glaub ich so um die 6:00/mile auf der Uhr. Wäre er da 10 Sekunden pro Kilometer verhaltener angelaufen, hätte er eventuell trotz des Höllenritts auf dem Rad gewinnen können.

Natürlich hätte er mit einer etwas konservativeren Taktik evt. noch beim Laufen Schadensbegrenzung betreiben können, aber eigentlich ist ein 6 Minuten/ Meile-Tempo für Sanders schon das richtige Angangstempo unter Berücksichtigung seiner veröffentlichten Trainingszeiten.

6 Minuten/ Meile entspricht einem 3:42er-Tempo und da Sanders im Training bei 4x5km mit nur 3 Minuten Trabpause einen 3:10er Schnitt laufen und im 70.3-Wettkampf einen 3:20er-Schnitt laufen kann, müsste er mit diesen Vorleistungen auch in der Lage sein bei entsprechender Hitzegewöhnung auf dem IM-Marathon einen 3:42er-Schnitt zu laufen.
Einen 2:40er-Marathon hat er ja innerhalb eines IM-Marathons auch schon nachgewiesen.

Kienle ist auch nicht zu schnell losgelaufen. Er war deutlich konservativer am Anfang unterwegs als letztes Jahr im Duell mit Frodeno, als die beiden die ersten 12km km im 3:40er-Schnitt absolviert hatten. Dieses mal war Sebi, wenn ich es richtig in Erinnerung habe deutlich langsamer unterwegs, ist aber leider trotzdem "eingebrochen".
Eigentlich ist es auch ziemlich normal in Kona auf den letzten 10 bis 15km langsamer zu werden. Auch Frodeno ist bei seinen letzten beiden Siegen in Kona in diesem Bereich des Rennens stets deutlich langsamer geworden, ebenso wie Kienle vor drei Jahren.

Wenn jemand über ein großes Zeitbudget verfügt, kann er ja mal die 5k-Splits aller Profis im Verlauf des Marathons untersuchen: ich bin mir ziemlich sicher, dass von den 41 männlichen Profis, die am Samstag in Kona das Ziel erreicht haben, 40 innerhalb des Ironman-Marathons hinten raus signifikant langsamer geworden sind (und es waren ja einige bekannt starke Läufer wie Nilsson, Aernouts, Thomas etc. mit am Start, die Erfahrung mit dem Pacing haben und sich selbst gut kennen)

OhneRad 18.10.2017 18:46

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ich hab immerhin mal mit den Top5 ein bisschen gebastelt. Der Pace-Verlauf sieht überall relativ gleich aus (auch im Vergleich mit letztem Jahr), außer bei Einem. Dem Sieger. Der letztes Jahr mit derselben Taktik auch schon aufs Podium ist. Vielleicht müssen die anderen Profis da mal ein bisschen nach schauen. Lange hat ja letztes Jahr im Interview gesagt, vor ihm sei McMahon im 3:25 Schnitt losgerannt, kein Wunder das der trotz Laufstärke (2:40 in Arizona) nie viel reißt auf Hawaii.

DU hast natürlich Recht :Blumen: , im Vergleich mit ihren sonstigen Leistungen sind Kienle und Sanders langsam los, aber ich meine das schon im Kontext der extrem schnellen Radzeiten, von dem sie ja gewusst haben müssen, dass es sehr hart war.

Klugschnacker 18.10.2017 19:21

Hallo Adrian,

könntest Du mir diese Auswertung schicken? Ich wollte soeben für die morgige Sendung dasselbe basteln, aber dann könnte ich mir das sparen.

info@triathlon-szene.de

Thanks for help! :Blumen:

Arne

triathlonnovice 18.10.2017 19:50

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1336744)
Ich bin mir nicht so sicher, ob das Schließen der Lücke zu Kienle und Wurf das Problem war. Da hat er ja noch auf Frodo geguckt. Ich denke eher, er ist (wie Kienle mal wieder) viel zu schnell losgelaufen. Gibt es irgendwo schon Laufsplits?

Er ist wohl 6:33/mile im Schnitt gelaufen, also 4:05/Km, anfangs hatte er glaub ich so um die 6:00/mile auf der Uhr. Wäre er da 10 Sekunden pro Kilometer verhaltener angelaufen, hätte er eventuell trotz des Höllenritts auf dem Rad gewinnen können.

Das ist imho ein Fehler der komischerweise auch oft von Pros gemacht wird. Warum auch immer ? Denn letztendlich wirst du mit einem konstanten Marathon das bessere Ergebnis einfahren.

Warum der Eine oder andere eingebrochen ist kann natürlich auch andere bzw mehrere Ursachen haben.

LidlRacer 18.10.2017 21:16

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1336822)
Ich hab immerhin mal mit den Top5 ein bisschen gebastelt. Der Pace-Verlauf sieht überall relativ gleich aus (auch im Vergleich mit letztem Jahr), außer bei Einem. Dem Sieger. Der letztes Jahr mit derselben Taktik auch schon aufs Podium ist. Vielleicht müssen die anderen Profis da mal ein bisschen nach schauen.

Danke, interessante Grafik!
Das Thema mit dem zu schnellen Loslaufen fast aller Pros hatten wir ja schon mal. Ich meine, da hieß es, das wäre aus taktischen Gründen nötig, aber verstanden hab ich's noch nie. Wenn ich mit gleichmäßigem Tempo schneller bin, kann mir Taktik doch weitgehend egal sein.

JensR 18.10.2017 21:54

Das Muster findest du auch bei 90% der Starter im Spitzenbereich bei jedem isoliertem Marathon. Einer von zehn kommt durch..

Hafu 18.10.2017 22:03

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1336822)
Ich hab immerhin mal mit den Top5 ein bisschen gebastelt. Der Pace-Verlauf sieht überall relativ gleich aus (auch im Vergleich mit letztem Jahr), außer bei Einem. Dem Sieger. Der letztes Jahr mit derselben Taktik auch schon aufs Podium ist. Vielleicht müssen die anderen Profis da mal ein bisschen nach schauen. Lange hat ja letztes Jahr im Interview gesagt, vor ihm sei McMahon im 3:25 Schnitt losgerannt, kein Wunder das der trotz Laufstärke (2:40 in Arizona) nie viel reißt auf Hawaii.

DU hast natürlich Recht :Blumen: , im Vergleich mit ihren sonstigen Leistungen sind Kienle und Sanders langsam los, aber ich meine das schon im Kontext der extrem schnellen Radzeiten, von dem sie ja gewusst haben müssen, dass es sehr hart war.

Schöne informative Grafik. Eventuell kannst du, da ja unter den Top5 gesamt außer McNamee überwiegend "Überbiker" mit offensiver Renntaktik waren, noch die bekannten Top-Läufer der Feldes ergänzen (Aernouts, Rana, Ruedi Wild, Ben Hofmann, Potts), ob es unter diesen einen gegeben hat, der vielleicht nicht so schnell (die Marathonsplits sieht man ja auf einen Blick in der Ergebnisliste) aber wenigstens vergleichbar konstant wie PL pacen konnte.

triathlonnovice 18.10.2017 22:06

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1336852)
Danke, interessante Grafik!
Das Thema mit dem zu schnellen Loslaufen fast aller Pros hatten wir ja schon mal. Ich meine, da hieß es, das wäre aus taktischen Gründen nötig, aber verstanden hab ich's noch nie. Wenn ich mit gleichmäßigem Tempo schneller bin, kann mir Taktik doch weitgehend egal sein.

Ist bei Amateuren/Hobbysportlern ja auch so. Praxis und Theorie sind halt zwei paar Schuhe.
Taktische Vorteile hat man sicher nur in sehr wenigen Rennsituation. Von vorne raus ,bei so vielen Lauten ist imho sinnfrei.

Seyan 19.10.2017 07:57

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1336832)
Das ist imho ein Fehler der komischerweise auch oft von Pros gemacht wird. Warum auch immer ? Denn letztendlich wirst du mit einem konstanten Marathon das bessere Ergebnis einfahren.

Den Hinweis hat mir mein Coach vor der ersten Langdistanz auch gegeben, und ich bin ihm verdammt nochmal dankbar dafür, weil sich der Marathon dadurch soviel angenehmer (naja, in wie weit man halt von angenehm bei einem LD-Marathon sprechen kann :D ). Aber ich gebe ihm schon recht, wenn man von (wieviel km/h man am Ende auch immer auf dem Rad drauf hat) schnell auf langsam umschalten soll, fehlt da im ersten Moment schon das Gefühl fürs Verhältnis und sich da richtig einzubremsen, ist schon eine Kunst.
Andererseits, ich rede hier von Plätzen irgendwo im nirgendwo... bei den Profis spielt ja das Mentale viel mehr mit rein, und wenn du dem anderen kilometerlang hinterher läufst, ist das was anderes, als wenn du am Anfang aufholst und vll. vorbeiziehst. Das muss man halt auch erstmal können.

spanky2.0 19.10.2017 08:27

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1336852)
Das Thema mit dem zu schnellen Loslaufen fast aller Pros hatten wir ja schon mal. Ich meine, da hieß es, das wäre aus taktischen Gründen nötig, aber verstanden hab ich's noch nie. Wenn ich mit gleichmäßigem Tempo schneller bin, kann mir Taktik doch weitgehend egal sein.

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1336870)
Ist bei Amateuren/Hobbysportlern ja auch so. Praxis und Theorie sind halt zwei paar Schuhe.
Taktische Vorteile hat man sicher nur in sehr wenigen Rennsituation. Von vorne raus ,bei so vielen Lauten ist imho sinnfrei.

Ich glaube dazu kommt noch, dass speziell der erste Abschnitt der Hawaii Laufstrecke dazu verleitet, zu schnell anzulaufen. Sehr flach am Meer entlang und so ziemlich der einzige Bereich, wo jede Menge Zuschauer stehen, die die Läufer pushen können.
Wenn sie sich dann erstmal die Palani Road hochgequält haben, wird es zuschauertechnisch eher einsam.
Und ich meine mich zu erinnern, dass Andi Raelert IM ZDF auch darauf hingewiesen hat, dass gerade in Hawaii sehr oft der Fehler gemacht wird, zu schnell anzulaufen.

repoman 19.10.2017 08:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1336868)
Schöne informative Grafik. Eventuell kannst du, da ja unter den Top5 gesamt außer McNamee überwiegend "Überbiker" mit offensiver Renntaktik waren, noch die bekannten Top-Läufer der Feldes ergänzen (Aernouts, Rana, Ruedi Wild, Ben Hofmann, Potts), ob es unter diesen einen gegeben hat, der vielleicht nicht so schnell (die Marathonsplits sieht man ja auf einen Blick in der Ergebnisliste) aber wenigstens vergleichbar konstant wie PL pacen konnte.

Eigentlich waren das in den TOP5 nur 2 Überbiker mit offensiver Renntaktik oder sehe ich das falsch?


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:15 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.