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-   -   Empfehlung 2k Epoxi Kleber (Kleinstmenge) (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=52803)

Pete0815 21.03.2024 19:15

Empfehlung 2k Epoxi Kleber (Kleinstmenge)
 
Hi

benötige um eine Stahl Gewindebuchse wieder am Carbonrahmen einzukleben einen 2K Epoxidharzkleber. Da die Buchse/das Gewinde der Sattelstützklemme schon eine dauerhafte Belastung erfährt und u.a. auch Stoßbelastungen durch den Sattel (mein Gewicht) suche ich durchaus etwas besonders Geeignetes.

Bisher konnte ich von 3M Scotch DP490 finden.

Hab ich da schon etwas Gutes gefunden? Brauche für die Buchse geschätzt 5mL und bei kleinster gefundener Menge (50mL) frag ich mich ob der Preis üblich ist?

Danke für Euer Feedback und Empfehlungen.

Jan-Z 21.03.2024 19:22

Moin!
Ich würds vermutlich mit einer der Uhu-plus-Varianten versuchen...
Die gibts ja auch un interschiedlichen Gebinden ...
Jan

Helmut S 21.03.2024 19:27

Für eine ernsthafte Empfehlung müsste man wohl Bauteil, Belastungsrichtung und Einbaulage kennen. Die Standardempfehlung ist wohl UHU endfest 300. Gibt’s im Kleinstgebinde im Baumarkt. Aber vielleicht passt der Endfest 300 ja. Evtl. eigen sich auch sog. silanmodifizierte Polymer (SMP) Kleber. Schau halt mal. Btw: Einfach kleben kann manchmal ganz schön kompliziert sein. :Blumen:

Pete0815 21.03.2024 19:41

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Thx.

Für die Einbaulage reicht dir das Bild der Sattelstützklemme mit der Buchse?

Bei Uhu Plus würde ich jetzt präferiert zum Uhu Plus Black greifen. Den gibt wiederum nur in "großer "Kartusche mit extra Düse und Pistole zum verarbeiten.

Danach hätte ich Uhu Plus Endfest 300 gewählt, ist aber nicht mehr für Endverbraucher erhältlich, richtig?

Daher in veränderter Formulierung und in 15g als Doppelkartusche als Uhu Endfest.

Zu empfehlen?

Schwarzfahrer 21.03.2024 19:44

Ja, ich denke, das neue Uhu endfest ist auch gut genug. Wichtig ist die Doppelkartusche, damit die Dosierung/das Mischungsverhältnis genau stimmt. Wenn Du die Möglichkeit hast, wäre eine thermische Nachbehandlung/Härtung auch sehr empfehlenswert, das erhöht Festigkeit und Zähigkeit.

Pete0815 21.03.2024 20:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1741577)
Wenn Du die Möglichkeit hast, wäre eine thermische Nachbehandlung/Härtung auch sehr empfehlenswert, das erhöht Festigkeit und Zähigkeit.

Reicht warme Luft von Außen? Hätte eine Heißluft-Lötstation die pustet von 50 bis etwa 375°C geregelt.

Helmut S 21.03.2024 20:42

Wenn du das Teil so ausbauen kannst ist das mit der Einbaulage kein Ding. Manchmal ist das halt so, dass dir die Kleber weglaufen, wenn die Einbaulage blöd ist. Die Kleber kommen zwar einigermaßen Viskos daher, laufen aber dann trotzdem. Man kann dann z.B. mit Baumwollflocken eindicken.

Tempern kannst du im Umluftofen, wenn der die entsprechende Temperatur hergibt und du ihn so lange blockieren darfs/kannst. :Cheese: Ich habe früher in selbstgebauten Styroporboxen getempert, in die ich eine / mehrer 100W Glühbirne(n) gehängt habe :Lachen2: Eigentlich gibt es für Temperanwendungen aber auch spezielle Härter.

Wichtiger als das ist aber die Vorbereitung der Klebeflächen und die Berücksichtigung der Hinweise im technischen Datenblatt. :Blumen:

Lux 21.03.2024 21:35

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1741579)
Wenn du das Teil so ausbauen kannst ist das mit der Einbaulage kein Ding. Manchmal ist das halt so, dass dir die Kleber weglaufen, wenn die Einbaulage blöd ist. Die Kleber kommen zwar einigermaßen Viskos daher, laufen aber dann trotzdem. Man kann dann z.B. mit Baumwollflocken eindicken.

Tempern kannst du im Umluftofen, wenn der die entsprechende Temperatur hergibt und du ihn so lange blockieren darfs/kannst. :Cheese: Ich habe früher in selbstgebauten Styroporboxen getempert, in die ich eine / mehrer 100W Glühbirne(n) gehängt habe :Lachen2:
...

Mache ich heute auch noch so: mit 60 - 100W Glühbirne und etwas Papier um die Schreibtischlampe gewickelt, so daß ein Papiercontainer entsteht. Mit einem Thermometer kann die Temperatur grob kontrolliert werden. (Und am Schreibtisch irgendetwas anderes machen, damit die Hitze und die Kleberstelle immer mal wieder kontrolliert werden kann)

Der Härteunterschied zwischen "ohne extra Wärme" und "etwas Wärme" ist enorm (siehe Packungsbeilage).

Schwarzfahrer 21.03.2024 21:54

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741578)
Reicht warme Luft von Außen? Hätte eine Heißluft-Lötstation die pustet von 50 bis etwa 375°C geregelt.

Nein, das ist eher ungeeignet, da Du die Temperatur in der Klebung nicht kontrollieren kannst. Da ist ein Umluftofen, wie Helmut schreibt, nötig. Kannst auch im Backofen machen, aber danach am Besten die Pyrolyse laufen, um die Spuren zu beseitigen...

Pete0815 21.03.2024 22:14

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Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1741586)
Da ist ein Umluftofen, wie Helmut schreibt, nötig. Kannst auch im Backofen machen, aber danach am Besten die Pyrolyse laufen, um die Spuren zu beseitigen...

Also ich glaub mein Rennradrahmen passt nicht in meinen Ofen rein :Blumen:



Aber ehrlicherweise verstehe ich das Problem mit der geregelten Heißluftlötstation (Nicht Heißluftpistole etc) nicht. Ich stell das Ding auf 100°C und puste auf den Rahmen und Klebestelle. Selbst die Stärke des Luftstroms kann ich Regeln auf Minimum. Wo ist da der Unterschied?
Ok die Temperatur im Inneren kann ich nicht 100% bestimmen aber das Maximum durchaus begrenzen.

Siebenschwein 21.03.2024 22:51

Ich würde erstmal das Datenblatt vom Kleber konsultieren, was die an Härtebedingungen vorschlagen.
Wenn da nichts steht, würde ich generell erstmal bei Raumtemperatur über Nacht bzw 24h gelieren lassen. Dann langsam hochheizen, das kann so 1K/min sein über den Daumen, also aller 5min um 5K höher. Wenn Du mit ner Glühbirne temperst, wird das vermutlich sowieso nicht schneller sein. Endtemperatur normalerweise max 20K unter Tg ( siehe Datenblatt), sonst kriegst Du keinen ordentlichen Umsatz hin. Falls das pervers hoch wäre, musst Du schauen, dass Du den Rahmen nicht zu sehr aufheizt, aber da der Rahmen als Prepreg hergestellt wurde, hat der sicher 120C, also bis 100C sollte problemlos gehen.
Je nach Passung und Viskosität des Klebers musst Du schauen, dass der Kram nicht raussuppt.
Andicken würde ich nicht, wenn Du keinen Klebespalt von 0.5mm und grösser hast.
Good Luck!

Estampie 22.03.2024 08:35

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1741592)
würde ich generell erstmal bei Raumtemperatur über Nacht bzw 24h gelieren lassen.

Das was Siebenschwein schreibt ist recht wichtig, tempern erst nach dem polymerisieren. Ich würde mit der Temperatur nicht zu hoch gehen, 60° bringt bei den meisten Systemen schon enorm viel.
Beim Kleber wäre auch Uhu Endfest 300 meine Wahl, falls du den noch bekommst. Ansonsten gibt es vergleichbares von Araldit. Auch R&G ist immer eine gute Adresse.
Für so kleine Mengen frag doch mal bei Profis, die geben immer mal einen kleinen Klecks ab! (und haben das richtig gute Zeug ;-) )

Die meisten Probleme bei Klebungen kommen von nicht gut vorbereiten Klebestellen, es lohnt sich dort etwas Zeit zu investieren.

viel Erfolg!

Schwarzfahrer 22.03.2024 08:37

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741590)
Also ich glaub mein Rennradrahmen passt nicht in meinen Ofen rein :Blumen:

Das erste Bild sah nach einem überschaubar kleinen Teil aus

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741590)
Aber ehrlicherweise verstehe ich das Problem mit der geregelten Heißluftlötstation (Nicht Heißluftpistole etc) nicht. Ich stell das Ding auf 100°C und puste auf den Rahmen und Klebestelle. Selbst die Stärke des Luftstroms kann ich Regeln auf Minimum. Wo ist da der Unterschied?
Ok die Temperatur im Inneren kann ich nicht 100% bestimmen aber das Maximum durchaus begrenzen.

Was du bei freiem Anpusten nicht bestimmen kannst, ist der Wärmeübergang. Wie warm die Klebung wird, ob sie über die ganze Fläche gleich warm wird, und wie lange die Temperatur gehalten wird, ist ohne einen geschlossenen, gleichmäßig temperierten Volumen nicht kontrollierbar. Epoxy braucht aber zum vollständigen Vernetzen eine gleichmäßige Temperatur über einen gewissen Zeitraum (s. Anleitungen). Mit Anpusten kannst Du etwas bewirken, aber das Ergebnis ist höchst ungewiß, vielleicht vernetzt sich 10 %, vielleicht 50, vielleicht 80. Die o.g. Ideen mit dem selbstgebauten geschlossenen Volumen um die Klebestelle solltest Du Dir überlegen.

Schwarzfahrer 22.03.2024 08:41

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1741602)
Die meisten Probleme bei Klebungen kommen von nicht gut vorbereiten Klebestellen, es lohnt sich dort etwas Zeit zu investieren.

Ja, sehr wichtig. Gründlich entfetten und alle losen Teilchen entfernen, üblich ist eine Mischung aus 50 % Isopropanol mit Wasser, oder ggf. auch reiner Alkohol oder Aceton (fusselfreie Tücher verwenden). Davor anschleifen mit Schleifpapier beseitigt auch Verunreinigungen und erzeugt eine bessere Haftfläche (leicht rauh).

Siebenschwein 22.03.2024 08:53

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1741603)
Das erste Bild sah nach einem überschaubar kleinen Teil aus

Was du bei freiem Anpusten nicht bestimmen kannst, ist der Wärmeübergang. Wie warm die Klebung wird, ob sie über die ganze Fläche gleich warm wird, und wie lange die Temperatur gehalten wird, ist ohne einen geschlossenen, gleichmäßig temperierten Volumen nicht kontrollierbar. Epoxy braucht aber zum vollständigen Vernetzen eine gleichmäßige Temperatur über einen gewissen Zeitraum (s. Anleitungen). Mit Anpusten kannst Du etwas bewirken, aber das Ergebnis ist höchst ungewiß, vielleicht vernetzt sich 10 %, vielleicht 50, vielleicht 80. Die o.g. Ideen mit dem selbstgebauten geschlossenen Volumen um die Klebestelle solltest Du Dir überlegen.


Man kann es auch übertreiben. Anpusten, eventuell einen Pappkarton drumherum, dass die Luft nicht zur Seite wegkann und gut ist. In der Grosstechnik werden oft auch nur „Zelte“ verwendet. Und 10% Umsatz hast Du schon bei Raumtemperatur, vermutlich eher 60, sonst würde es gar nicht gelieren. Aber am Ende bringen die letzten 5% Umsatz wirklich die Endfestigkeit.
Ob die Vorderseite 80 und die Rückseite nur 70C gesehen hat, ist aber egal, solange Du nicht mehr als 20C vom potentiellen Tg weg bist und lange genug getempert hast.
Wie gesagt, am besten die Härtebedingungen des Herstellers beachten.
Kleinmengen irgendwo abfassen würde ich nicht, solange ich das nicht sauber auswiegen kann. Das Mischverhältnis ist schon sehr wichtig, von daher sind die Doppelspritzen mit dem statistischen Mischer schon die beste Variante.

Helmut S 22.03.2024 09:05

Ach, jetzt Check ich‘s erst glaub ich. :Maso: Es gibt ne horizontale Bohrung („Längsachse“) im Rahmen, in die du die Buchse einkleben willst/musst. Beim Zuziehen der Schraube gibt es dann eine Kraft in axialer Richtung („Zug“) der Buchse und damit Scherkräfte auf die Klebung. Kann es auch sein, dass Nuten in der Gewindebuchse ein konstruktives Markmal sind, mit dem die Buchse einen Formschluss zum Rahmen hatte und der gerissen und deshalb die Buchse rausgerutscht ist? Das „schwarze Zeug“ in den Nuten, ist das etwa „Material“ aus dem Rahmen? Habe ich das richtig verstanden? :Gruebeln:

:Blumen:

Siebenschwein 22.03.2024 09:32

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1741612)
Ach, jetzt Check ich‘s erst glaub ich. :Maso: Es gibt ne horizontale Bohrung („Längsachse“) im Rahmen, in die du die Buchse einkleben willst/musst. Beim Zuziehen der Schraube gibt es dann eine Kraft in axialer Richtung („Zug“) der Buchse und damit Scherkräfte auf die Klebung. Kann es auch sein, dass Nuten in der Gewindebuchse ein konstruktives Markmal sind, mit dem die Buchse einen Formschluss zum Rahmen hatte und der gerissen und deshalb die Buchse rausgerutscht ist? Das „schwarze Zeug“ in den Nuten, ist das etwa „Material“ aus dem Rahmen? Habe ich das richtig verstanden? :Gruebeln:

:Blumen:

So scheint es zu sein. Wobei der „Formschluss“ bei der Form der Nuten nich wirklich in Faserrichtung erfolgt, das scheint also eher eine psychologische Nut zur Beruhigung des Konstrukteurs zu sein.
Ein guter Drehmomentschlüssel ist natürlich hilfreich, um das Ding nicht gleich wieder rauszuziehen.

Pete0815 22.03.2024 09:57

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1741612)
Ach, jetzt Check ich‘s erst glaub ich. :Maso: Es gibt ne horizontale Bohrung („Längsachse“) im Rahmen, in die du die Buchse einkleben willst/musst. Beim Zuziehen der Schraube gibt es dann eine Kraft in axialer Richtung („Zug“) der Buchse und damit Scherkräfte auf die Klebung. Kann es auch sein, dass Nuten in der Gewindebuchse ein konstruktives Markmal sind, mit dem die Buchse einen Formschluss zum Rahmen hatte und der gerissen und deshalb die Buchse rausgerutscht ist? Das „schwarze Zeug“ in den Nuten, ist das etwa „Material“ aus dem Rahmen? Habe ich das richtig verstanden? :Gruebeln:

:Blumen:

Jain. Einbauort und Lage stimmt. Das schwarze Zeug kommt drauf an. In den Nuten der Buchse sind das Reste vom alten Kleber.

Die schwarze Pampe im Gewinde der Schraube sind Rückstände hauptsächlich der Carbonpaste mit der die Sattelstütze eingesetzt war. Da die natürlich nicht schwarz war dürfte durchaus Abtragung vom Rahmen dabei sein. Der Ort (da Oben) der Paste im Gewinde ist aber sicher nicht Sinn der Sache.

Nach der letzten Reinigung und Neueinbringung der Carbonpaste, habe ich die Schrauben aber nicht mehr bewegt/angefasst. Somit sehe ich auch keinen schwarzen Schmodder im Gewinde, dass in der Buchse saß.
Dennoch für die Zukunft ist hier Weniger Mehr.

Zur Belastung der Klebestelle, kann ich nur sagen, dass da auch vertikale Kräfte Wirken. Mir ist schon eine M5 Schraube gebrochen. Gab ein unschönes Geräusch. Diese Schraube (Orginalteil) war ebenso wie immer mit max. 7Nm angezogen.

Zu der Konstruktion bleibt nur zu sagen, dass wenn ich mal Fahrer auf Ausfahrten mit gleichem Rahmen treffe, sofort das Thema in Richtung der Sattelstützklemme geht. Jeden den ich getroffen hab, hatte Defekte und Probleme damit.

Bis auf die gebrochene Schraube war es bei mir bisher ok, nun bin ich auch dran...

Schwarzfahrer 22.03.2024 10:45

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741617)
Die schwarze Pampe im Gewinde der Schraube sind Rückstände hauptsächlich der Carbonpaste mit der die Sattelstütze eingesetzt war.

Von der Paste darf keine Spur auf die Klebefläche, sonst kannst Du die Klebung vergessen.
Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741617)
Zur Belastung der Klebestelle, kann ich nur sagen, dass da auch vertikale Kräfte Wirken. Mir ist schon eine M5 Schraube gebrochen. Gab ein unschönes Geräusch. Diese Schraube (Orginalteil) war ebenso wie immer mit max. 7Nm angezogen.

Aua - oder war es eine hochfeste M5-er Schraube? Eine normale 8.8.-er Schraube in M5 sollte mit nicht mehr als 6 Nm angezogen werden (s. z.B. hier), nur 10.9-er können über 8 Nm ab; ich bezweifle aber, daß an Fahrrädern diese Festigkeitsklasse üblich ist. Und wenn eine Schraube dynamisch belastet wird, sollte m.M.n. das maximale Anzugsmoment auch nicht ausgeschöpft werden, sonst kann die Summenbelastung auch schnell zu hoch werden. Also M5 würde ich nie über 4 - 5 Nm anziehen, sonst kommt nach Fest recht bald das Ab.

Pete0815 22.03.2024 11:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1741620)
Aua - oder war es eine hochfeste M5-er Schraube?

Kann ich dir nicht sagen, da es die Orginalschrauben nicht mehr gibt (entsorgt).
Der Hersteller/Verkäufer der aktuell wiederholt durch keine Reaktion glänzt, hat mir im Fall der gebrochenen Schraube auch erst bei einem Besuch vor Ort (Kollege) eine Ersatzschraube mitgegeben. Als ich sie dann in Händen hatte, konnte ich mir schön die M6 Schraube angucken :Maso: Ob man da so engagiert und vertrauensvoll handelt... bin ich mir nicht so sicher :dresche

Ich hab jedenfalls verzinkte DIN912 M5 x35 10.9 verbaut und bei jedem Wartungsvorgang kommen da auch Neue rein (bin ja gewarnt). Aber das hat die Buchse halt diesmal nicht an Ort und Stelle gehalten. Und es gibt ja noch eine zweite Buchse. Da wollte ich jetzt profilaktisch aber nicht dran fummeln, auch wenn ich es hasse mit solchen ungewissen Baustellen auf Ausfahrten zu starten. Das kann nur in Bus & Bahn enden.

Schwarzfahrer 22.03.2024 11:09

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741621)
Ich hab jedenfalls verzinkte DIN912 M5 x35 10.9 verbaut

O.k., mit 10.9 sind die 7 Nm formal in Ordnung; ich würde aber auch diese ungern über 6 Nm anziehen, wenn dynamische Last dazukommt.

Helmut S 22.03.2024 12:00

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741617)
In den Nuten der Buchse sind das Reste vom alten Kleber.

Zur Belastung der Klebestelle, kann ich nur sagen, dass da auch vertikale Kräfte Wirken. Mir ist schon eine M5 Schraube gebrochen. Gab ein unschönes Geräusch. Diese Schraube (Orginalteil) war ebenso wie immer mit max. 7Nm angezogen.

Ok, danke. Das scheint etwas „more tricky“ zu sein, als nur die Auswahl eines vernünftigen Klebers. Offensichtlich hat da jemand nur die zweitbeste Idee beim konstruieren gehabt. :cool:

Persönlich finde ich, dass in solchen Situationen ein fachmännisches Kleben schnell zu einem bloßen „anpappen“ verkommt. Das liegt nicht an dir oder so, sonder ich finde sowas ist überhaupt nicht einfach und die Chance, dass sich die „eingepappte“ Buchse wieder löst ist nicht gerade klein.Du kommst ja an die Klebefläche nicht mal g‘scheit ran zur Vorbereitung/anschleifen. Müsstest wahrscheinlich eh mit nem Dremel rein bzw. gar etwas aufbohren.

Gibt es vielleicht eine Möglichkeit das konstruktiv zu ändern? Es also völlig umzubauen? Ist natürlich aufwendiger. Kannst du das Loch durchbohren, so dass es auf der anderen Seite wieder raus kommt (Durchgangsbohrung)? Dann von dort mit nem Zylindersenker einsenken, eine Gewindebuchse mit Bund einkleben? Mit eingedicktem Epoxy zu spachteln und je nach dem etwas schleifen und lackieren oder einfach nen Aufkleber drüber. :Cheese:

Das kann man (also ich) von hier aber nicht beurteilen, denn da muss ja genügend „Fleisch“ da sein und es muss bzgl. der Krafteinleitung ja auch machbar sein ohne das dann beim Fahren was zerbrößelt usw. Mir ging es nur darum einfach mal in eine andere Richtung zu denken. Ich habe auch schon direkt in Carbon ein Gewinde geschnitten. Für meinen Anwendungsfall war‘s ok. Zugfestigkeitstests habe ich damit aber nicht gemacht.

Viel Erfolg jedenfalls!

:Blumen:

Pete0815 22.03.2024 12:30

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Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1741640)
Gibt es vielleicht eine Möglichkeit das konstruktiv zu ändern?

Ich sehe die Option nicht, da ich die Klemme schon recht spezifisch finde und bei dem Leichtbau und der Konstruktion empfinde ich stark die Gefahr einer Verschlimbesserung.

Die Option dort die Buchse zu verkleben und dabei möglichst sorgfältig vorzugehen, erscheint mir da deutlich einfacher/sinnvoller.
Das inkludiert genau wie du sagst ein sorgfältiges Vorbehandeln der Klebestellen und in den Rahmen komme ich nur begrenzt mit gerolltem Schmirgelpapier oder Dremel und letzlich das IPA zum reinigen bevor es losgeht. Buchse lässt sich gut vorab präperieren.

Und leider muß ich halt auch zu einem gewissen Teil daran gehen und die Alternativen abwägen. So ist der Rahmen/das Rad nicht mehr fahrbar und ein Tausch des Rahmens wird 4stellig.

Siebenschwein 22.03.2024 12:55

Ich würde den Kram erstmal kleben, ordentlich aushärten und dann beim Anzugsmoment eher etwas drunter bleiben. Eventuell sind die 7Nm ja eher auf der sicheren Seite. Dann kannst Du mit 5 anfangen und wenn die Stütze nicht rutscht, isses auch gut.

Helmut S 22.03.2024 13:23

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1741645)
Ich sehe die Option nicht, da ich die Klemme schon recht spezifisch finde und bei dem Leichtbau und der Konstruktion empfinde ich stark die Gefahr einer Verschlimbesserung.

Alles klar. Verstehe ich gut. Es ist sicher besser zuerst das Kleben zu versuchen wie du und Siebenschwein schrieben.

:Blumen:

Pete0815 16.04.2024 10:17

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Danke an alle Tipgeber.

Die Hülse ist nun mit UHU Plus verklebt.

Die Restrückstände des alten Klebers aus den Nuten zu entfernen empfinde ich schon als wichtig, da es, wie ich festgestellt hab, der nahezu einzige Raum ist wo sich der neue Epoxikleber so richtig breit machen kann. Ging mit nem Dremel auch ganz easy.

Das Loch im Rahmen für die Hülse ist nicht viel tiefer als die Hülse und auch geschlossen. Entsprechend stößt man bei recht viel Klebereinsatz ganz schnell an unnötige Hürden (Gegendruck) die ein Einsetzen der Hülse quasie unmöglich machen.

Insofern wäre ich auch überrascht wenn da tatsächlich >1gr Kleber drin wäre.

Die Hülse sitzt auch nicht 100% plan, aber war mir so nun lieber als weiter im eingespritzen Kleber zu fummeln oder unsinnig da jetzt mit Gewalt zu aggieren.
Der Überstand stört auch nicht unter der Abdeckung. Sieht nur aktuell echt "siffig" aus obwohl vorher alles mit Propanol gereinigt :dresche


Nach Troknungszeit und erster Testfahrt, hält die Hülse und die Aktion ist geglückt. Thx :Blumen:

P.S.: Die Firma und deren so genannte Technikabteilung die ihren Namen auf diese Räder druckt und sie verkauft, hat übrigens geantwortet auf meine Schadensanfrage und stellt lediglich den Kauf eines neuen Rahmens als Lösung in den Raum, wobei gleiches Model natürlich nicht lieferbar ist. Ich fühle mich weiterhin extrem darin bestärkt mich auch weiterhin nicht mehr am Umsatz dieser Unternehmung zu beteiligen. :Nee:


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