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Mario91 19.10.2018 16:33

Thrombose und Lungenembolie
 
Obwohl ich sehr gesund lebe, viel Sport, gesunde Ernährung, Nichtraucher und fast kein Alkohol habe ich vor 8 Wochen eine Lungenembolie aufgrund einer Thrombose erlitten.

Hat jemand Erfahrungen wie lange man die Folgen merkt, ich merke die Folgen immer noch deutlich. Eigentlich wollte ich nächstes Jahr den Ironman in Klagenfurt machen, weis aber nicht ob das realistisch ist.

Mauna Kea 19.10.2018 16:54

Da kann ich mitreden :(
Ich hatte mittlerweile 3 thrombosen und 2 lungenembolien. Waren immer im 4 jahresabstand. Blöd gelaufen sagt man wohl dazu.

Nimmst du marcumar? Einteufelszeug, ich hab die ersten beiden male knapp 10 kg zugenommen.
Je nach schwere wirst du aber schnell wieder trainieren können. Denke du musst ein jahr marcumar nehmen wenns schwer war (bei lungenembolie anzunehmen).

Bei lungenembolie stirbt ja ein teil der lunge ab, das merke ich heute noch bei sehr hohen belastungen. In den beinen merke ich so nichts mehr, aber die leistungsfähigkeit ist einfach nicht mehr 100%, was aber sicherlich auch am alter liegt. Man wird ja nicht jünger.

Du solltest unbedingt dein blut untersuchen lassen auf genetischen defekt. Ich hatte irgend son faktor nicht in ordnung, deshalb die rückfälle. Hätte man besser gleich feststellen sollen, dann wäre mir einiges erspart geblieben.
Wenn du sowas hast, wirst du lebenslang tabletten nehmen müssen. Ich bin vom marcumar weg, weil ich das nicht vertragen habe. Ausserdem muss man ständig aufs essen achten und beim arzt die gerinnung messen lassen. Das nervt.
Nehme jetzt eliquis, da kann man essen was man will und muss auch nicht mehr messen. Ist viel entspannnter.

Ironman würd ich erstmal sein lassen. Du musst eh aufpassen, das du immer viel trinkst. Dehydration ist kritisch. Krafttraining muss auch gebremst werden, maximalbelastungen führen ja zu mikroblutungen im muskel.
Radstürze könnten unter marcumar auch recht unangenehm werden, vor allem innere verletzungen sind böse.

Wünsche dir viel geduld und versuch das erstmal in den griff zu bekommen. Das ist keine lapalie und fehler können ganz böse enden.

Transswiss 19.10.2018 17:38

Hallo Mario

Gib acht auf dich. Im September 2017 hatte ich ein schwere Lungenembolie. Die auslösende Thrombose war bei der Diagnose der Embolie nicht mehr aufzufinden. Vermutlich lag es daran, dass zwischen den ersten Anzeichen und dem Besuch beim Arzt und der sofortigen Einweisung in das Krankenhaus 14 Tage vergangen sind ... Manchmal brauche ich etwas länger bis ich zum Arzt gehe ... aber am Ende habe ich ja noch Glück gehabt. :)

Genau drei Monate nach der Diagnose konnte ich im Dezember wieder mit leichtem Training beginnen. Nach ca. 6 Monaten hatte ich den Eindruck wieder recht fit zu sein. Drei Stunden mit dem MTB geht heute ganz gut, jedoch habe ich - wie auch Mauna Kea - den Eindruck, dass ich nicht mehr die gleich Leistung bringen kann wie vor der Embolie. Auch bei mir kann das am Alter liegen :).

Ob ein Ironman für dich drin liegt, kann dir eventuell der Sportarzt sagen, aber wie auch schon im vorherigen Beitrag erwähnt, ist der Heilungsverlauf abhängig vom Schweregrad der Embolie. Da ich schon länger keinen IM gemacht habe, fehlt mir hier die Erfahrung.

Heute - nach drei Thrombosen in vier Jahren - nehme ich täglich 10 mg Xarelto. Gemäss meinem Hausarzt (ist auch Sportarzt) besteht bei diesem Medi eine geringere Gefahr von Blutungen und ich fühle mich mit dem Medi auch sicherer.

Grüsse Markus

Mario91 19.10.2018 18:28

Danke für die Antworten,

Ja im Moment nehme ich Eliquis, das Vertrage ich auch gut. Ein Bluttest wurde gemacht, allerdings ist der nicht eindeutig weil ich schon Blutverdünnt war. Allerdings deutet viel auf eine genetisch zu falsche Gerinnung hin.

Ganz leichtes Training bzw. geht jetzt schon, habe mir aber eh schon gedacht dass alles eine langwierige Sache sein wird. Werde aber bald mal zu einen Sportmediziner gehen und mich mal genauer erkunden.

Mauna Kea 19.10.2018 18:33

geduld ist die tugend des triathleten. ;)

Mir persönlich ist es mittlerweile zu gefährlich einen radunfall zu riskieren. Von daher hat sich mein ehrgeiz mittlerweile stark abgekühlt. Sport nur noch zum spaß.

Ich drück nen daumen, dass du alles so hinbekommst wie du es dir vorstellst.

bergflohtri 19.10.2018 19:34

Kann man eigentlich prophylaktisch außer mit Medikamenten etwas gegen Thrombosen machen? Manchen Lebensmitteln zb Knoblauch wird eine blutverdünnende Wirkung zugeschrieben. Glaubt ihr das bringt etwas?

Mario91 19.10.2018 20:15

Das werde ich nächstes mal gleich nachfragen beim Arzt.
Falls die Gerinnung beim Blut nicht passt kommt man um die Medikamente nicht herum, bzw. soll ich sie vorbeugend dauerhaft nehmen wurde mir vom Arzt gesagt.

bentus 19.10.2018 20:50

Zitat:

Zitat von bergflohtri (Beitrag 1414408)
Kann man eigentlich prophylaktisch außer mit Medikamenten etwas gegen Thrombosen machen? Manchen Lebensmitteln zb Knoblauch wird eine blutverdünnende Wirkung zugeschrieben. Glaubt ihr das bringt etwas?

Keine Frau sein und nicht Rauchen und die Pillen nehmen ist schonmal super :Huhu:
Ansonsten vielleicht bei langen Flugreisen über eine Prophylaxe nachdenken, aber sonst ist Prophylaxe grundsätzlich nicht nötig sollte man keine sonstigen Risikofaktoren haben.

Mauna Kea 19.10.2018 21:53

Man kann noch darauf achten immer gut hydriert zu sein. Kompressionssocken sind auch gut, wenn man viel steht oder sitzt.
Im prinzip kann man vorbeugend auch venengymnastik machen. Schwache venenklappen sind ja häufig eine ursache.

stno 19.10.2018 22:20

Hallo,

hatte Ende September 2004 eine Thrombose. Vier Wochen hat es gedauert, bis ich zum Arzt gegangen bin. Selbstdiagnose ist meist schlecht.

Ein Jahr Marcumar genommen. Der Wiedereinstieg war schwer. Puls unendlich hoch und doch Schneckentempo. Anfangs habe ich keine 1000m laufen können. Im April 2005 bin ich in HH Marathon gelaufen. Damals war ich wohl mit einer der Ersten, der mit Kompressionsstrümpfen gelaufen bin (meist nur links).

Im August 2006 habe ich mir eine Lungenembolie eingefangen. Kein Spaß.

Blutgerinnungsstörung: Faktor V Leiden. Seitdem nehme ich dauerhaft Marcumar und will auch kein anderes Produkt. Etwas Gewicht (vier Kilogramm) habe ich zugelegt. Ansonsten vertrage ich das Medikament ohne Probleme. Der monatliche Quick ist natürlich notwendig. Beim Essen schränke ich mich aber auch gar nicht ein. Das gleicht sich alles aus.

Im Juli 2007 habe ich dann auch meinen ersten Ironman gemacht. Das geht alles. Eine Frage der Motivation.

Selbst heute spüre ich noch die Wade, wenn es berghoch oder schnell gehen soll. Das Gewicht kann ich auch wieder auf Vorthrombi-Niveau runterbringen. Trage immer Kompressionsstrümpfe.

Also, nur Mut, das ist alles kein Beinbruch ;-)
Den Ironman kannst Du angehen (nur nicht so viel erwarten).

Transswiss 20.10.2018 09:01

Zur Verhinderung einer weiteren Thrombose solltest du Kompressionsstrümpfe tragen und viel trinken (Wasser :) ). Hast du einen Bürojob stehe regelmässig auf (Stehtisch) und bewege dich. Fürs Fliegen unbedingt Kompressionsstrümpfe tragen und auch hier viel aufstehen, bewegen und trinken. Da du jetzt auch im Club der 'Thromboseanfälligen' bist, würde ich für das Fliegen auf jeden Fall Blutverdünner nehmen. Aber auch hier, kann dir dein Arzt Auskunft geben.

Zur genetischen Abklärung betreffend der Thrombosevorbelastung sollte vor der Blutabnahme das Blutverdünnungsmedi kurze Zeit (1 bis 2 Tage) abgesetzt werden, ansonsten kann der Test verfälscht werden. Hat man mir mindestens so gesagt bzw. wurde auch vom testenden Arzt so verlangt. Und wenn du weiterhin Blutverdünner nehmen darfst, freut sich z.B. auch der Zahnarzt über diese Info.

mitspassdabei 20.10.2018 11:27

Würde jedoch dazu raten medizinische Kompressionsstrümpfe zu verwenden und nicht CEP oder andere.

Mario91 21.10.2018 08:13

Zitat:

Zitat von Transswiss (Beitrag 1414460)
Zur Verhinderung einer weiteren Thrombose solltest du Kompressionsstrümpfe tragen und viel trinken (Wasser :)

Zur genetischen Abklärung betreffend der Thrombosevorbelastung sollte vor der Blutabnahme das Blutverdünnungsmedi kurze Zeit (1 bis 2 Tage) abgesetzt werden, ansonsten kann der Test verfälscht werden.

Die Strümpfe muss ich die nächsten 6 Monate tragen, und wenn möglich beim Sport immer.

Ein Bluttest wird auch nach 6 Monate erneut gemacht, derzeit war er ungenau, deutet aber auf eine Vorbelastung hin.

autpatriot 20.01.2019 20:10

Hatte Ende April 2015 eine Lungenembolie aufgrund einer Thrombose.

Musste auch 1 Jahr Marcumar nehmen und für 6 Monate medizinische Kompressionsstrümpfe tragen.

Hat doch einige Zeit gedauert bis ich wieder voll fit war. Hab sogar noch 14 Monate danach gemerkt, dass ich bei 3-4 Std Radeinheite oft fertig war sodass ich dann nix mehr gemacht habe.

Mittlerweile gehen auch 2-3 Einheiten am Tag ohne Probleme.

Habe aber alles langsam und behutsam aufgebaut. Hab in meinem Leben auch sonst einiges geändert (Jobwechsel ), da der alte Job Auslöser für die Thrombose war.

Habe dann 2018 meinen 3. Ironman gefinisht.

Bezüglich der Leistungsfähigkeit habe ich mittlerweile im Laufen und Radfahren so gite Werte wie ich Sie noch nie gehabt habe.

Die Thrombose gab mir so viel Motivation, dass ich mich noch mehr dem Sport verschrieben habe...

-MAtRiX- 16.06.2023 14:19

Mich hat es wieder erwischt. Zumindest auch ohne LE.
Nach fast 15 Jahren eine Thrombse(n) mit unentdeckten Lungenembolien über 2 Jahre am rechten Bein nun eine erneute am linken.

Dachte erst an Muskelkater oder ne Verletzung, weil es diverse Erklärungen gab. Nach zwei Wochen bin ich dann doch noch, nur um sicher zu gehen hin. D-Dimere erhöht und am nächsten Tag Bestätigung durch Ultraschall. Zum Glück nur bis Knie und nun erkannt. Muss das bisher genommen 2x2,5mg Eliquis nun nach Standard TVT deutlich erhöhen und hoffe, dass nun nichts weiter passiert.

Echt bescheiden, zumal ich seit Corona eh nur noch Just 4 Fun Sport machen u.a. wegen dem Thema. Passe auch 0 in das Bild des klassischen Patienten (sportlich, unter 40, schlank, kein Alk, kein Rauchen).

DocTom 16.06.2023 18:38

Toi toi toi, mir reicht es, regelmäßig viel zu trinken und 100mg ASS einzunehmen.
Tiefe Beinvenenthrombose, lt Angiologen kommt die idR auch dort wieder, damals seine Vermutung auch wg Dehydrierung im Wettkampf eingetreten. Hab immer Heparinspritzen im Kühlschrank. Gute Besserung
:Huhu:

-MAtRiX- 17.06.2023 06:00

Das mit dem Trinken habe ich auch schon öfter gehört, jedoch auch das Gegenteilige. Interessanterweise sind mir in letzter Zeit viele Leute aufgefallen, die teilweise 10h nichts trinken.

Irgendwie stellt es alles nochmal in Frage. Was man an Sport überhaupt machen kann und wie ich mit dem PTS am rechten Bein umgehe. Mit dem jungen Alter finde ich das nicht so geil und bin noch nicht an die richtigen Ärzte die auch Sportbezug haben.

trijani 07.02.2024 15:27

Moin,

ich muss mich nun leider hier auch zu den Betroffenen hinzufügen :(
Letzte Woche wurde bei mir eine Beinvenenthrombose mittels Ultraschall und Blutprobe diagnostiziert
Da einige aus meiner Familie da schon von betroffen waren, wird es bei mir genetische Ursachen haben.
Ich nehme nun Eliquis 2x2x5mg, ab dem 8.Tag dann 2x5mg für zunächst 3 Monate, evtl. wohl länger.
Der Schmerz linderte dann auch schnell bis fast nicht mehr spürbar.
Jedoch wird der Thrombus sicher einige Zeit brauchen bis dieser aufgelöst.

Wie lange sollte ich nun mit Sport pausieren ?
Bisher bekam ich antworten von 2 Wochen bis 3 Monate
Ich will jetzt nichts überstürzen, aber gibt es Hoffnung Ende Oktober den Ironman zumindest zu finishen ?

Würde mich freuen, wenn jemand seine Erfahrung hier teilen kann, oder gar medizinisch Antwort hat
Soweit werde ich meine Spaziergänge mit meinen Hundis ausdehnen :)
:Blumen:


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