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365d 07.05.2022 23:26

Traurige Bilanz dieser WM: die Athleten auf den beiden hässlichsten Bikes haben gewonnen. :Maso:

ciemalla 07.05.2022 23:27

aber Titel für besten Agegrouper geht nach DE ...

Gratulation Christian Storzer aus Bamberg für die 8:40h - wäre Platz 21 bei den Profis geworden ...

365d 07.05.2022 23:32

Zitat:

Zitat von ciemalla (Beitrag 1659454)
aber Titel für besten Agegrouper geht nach DE ...

Gratulation Christian Storzer aus Bamberg für die 8:40h - wäre Platz 21 bei den Profis geworden ...

...Matt Kerr ist noch nicht im Ziel. Die hatten Rolling Start.

ciemalla 07.05.2022 23:34

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1659456)
...Matt Kerr ist noch nicht im Ziel. Die hatten Rolling Start.

oh stimmt, sorry - der war aber dann wirklich weit nach ihm gestartet.

Am Ende haben dann 22sec gefehlt. Und das auf den letzten Kilometern - wird dem Kerr sicherlich geholfen haben, dass er die Zielzeit vor Augen hatte ...

aber egal ob 1 oder 2: Chapeau für 8:40h ...

Hafu 07.05.2022 23:54

Insgesamt großartiger Sport und eine absolut würdige WM. Ein derart spannendes Rennen gab es bei den Männern definitiv noch nie. Nach 10km kamen tatsächlich noch 7 Profis realistischerweise für den Sieg in Frage und erst danach kristallisierten sich die eigentlichen Rennfavoriten heraus und verengte sich der Kreis der Favoriten.
Ein vergleichbar offenes und spannendes Rennen und zwar praktisch ab dem ersten Radkilometer gibt es in Kona traditionell nicht.

Am Schluss war es in St. George zwar letztlich auch wegen des Einbruchs von Currie auf den letzten paar Kilometern ziemlich deutlich bei der Titelvergabe, aber nichtsdestoweniger hätte das auch deutlich knapper werden können.

Bei Wurf musste ich mich daran erinnern, dass er vor ein paar Jahren mal Dreitz massiv kritisiert hatte, als dieser viel Führungsarbeit für Lange bei dessen ersten Kona-Sieg geleistet hatte. Wurf vermutete damals Absprachen im Erdinger-Team.

Heute hat Wurf genau dasselbe für Blummenfelt und (zeitweise) Sanders geleistet und es ist kein Zufall, dass sich Blummenfelt im Zielinterview bei Wurf bedankte und erzählte, dass er ins Rennen zurückgefunden hatte, als er auf den "Wurf-Train" aufspringen konnte.
Letztlich hat Wurf Rennen das Rennen fast so gestaltet wie in der Wasserträgerrolle bei Ineos, als ob er nur für die Rennfavoriten arbeiten wollte und keine eigenen Ambitionen habe. Ähnliche Renngestaltungen hat Wurf jetzt schon ein paar mal hingelegt (z.B. in Mallorca letztes Jahr oder auch in Roth als die jeweiligen Sieger (Kienle 2018, Chevalier 2021) auch fast die gesamte Radstrecke über im "Wurf-Train" mitfuhren.

Ich erinnerte mich an meinen Beitrag von heute nachmittag: sportlich wäre es wünschenswert, wenn in den Verfolgergruppen der Spitze genauso auf korrekte 12m-Abstände geachtet werden würde, wie in der Spitzengruppe.

Mutmaßlich hätte Blummenfelt auch ohne die Wurf-Schützenhilfe trotzdem gewonnen, aber vielleicht nur mit ein oder zwei statt fünf Minuten Vorsprung, denn die Laufleistung im Ironman- Marathon hängt maßgeblich davon ab, wieviel Energie man in das Radfahren stecken musste


Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1659289)
In der Gruppe um Wurf führt halt auch immer nur Wurf. Und das ist nicht unbedingt optimal, wenn man einen Rückstand aufholen muss.

Die Abständer hinter Wurf lassen auch vermuten, dass die dortigen Kampfrichter (sofern überhaupt vorhanden) sehr gnädig sind. Hat man ein paar mal bei den Einblendungn gesehen, wenn Scholt am Straßenrand stand und jetzt an der Zeitmessmark sind 4 Leute dieser Gruppe innerhalb von 2 Sekunden am Zeitmesspunkt vorbeigerollt, was bei 12m Abstand eigentlich fast nicht möglich ist, wenn der Messpunkt nicht in einer Hochgeschwindigkeitsabfahrt liegt.


365d 08.05.2022 00:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1659459)
...

Inwiefern meinst du, dass Wurf jeweils "extra" die Lok spielt?
Immerhin sind es in jedem Rennen andere die davon profitieren, und keiner davon aus seinem Team.

Hafu 08.05.2022 00:44

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1659460)
Inwiefern meinst du, dass Wurf jeweils "extra" die Lok spielt?
Immerhin sind es in jedem Rennen andere die davon profitieren, und keiner davon aus seinem Team.

Er macht dasselbe, was Dreitz auch desöfteren macht: Er fährt die Radstrecke gleichmäßig in dem Tempo, das ihm möglich ist und es ist ihm letztlich egal, wer bei ihm mitfährt.Wurf macht das so wenig absichtlich für Blummenfelt oder Sanders, wie es Dreitz für Lange gemacht hat. Es ergibt sich halt bei ähnlichen Schwimmleistungen aus der Rennsituation. Und wenn die Abstände korrekt eingehalten werden würden, ist es auch legal. Oft wird aber in Verfolgergruppen, die mehrere Minuten hinter der Spitze unterwegs sind nicht mehr so genau auf die Abstände geschaut wie in der Spitze, wo die Fernsehkameras sind.

Sowohl Dreitz als auch Wurf sind (in schwächer besetzten Rennen) auch schon Siege mit dieser Taktik gelungen, denn manchmal übernehmen sich die Mitfahrer in so einem Zug und zerstören sich trotz Windschattennutzung dabei die Laufbeine. Ich denke da z.B. an Böcherer im Roth-Rennen 2019, als Dreitz auch fast die gesamte Radstrecke vor Böcherer führte und letztlich trotzdem das Rennen gewann.

In Meisterschaftsrennen, wo die Leistungsdichte höher ist und Mitfahrer oft genauso gute Radfahrer sind wie der "Lokomotivführer" Dreitz bzw. Wurf ist es aber objektiv die falsche Taktik wenn man eigene Ambitionen hat.

Klugschnacker 08.05.2022 06:46

Hier eine ausführliche Zusammenfassung des Rennens (Video, 45 Minuten).

Florian Angert: Tolle Leistung! Da geht in Zukunft noch mehr.

Sebastian Kienle: Laut eigener Aussage seien seine Wattwerte auf dem Rad gut gewesen. Die gute Aerodynamik seines Setups scheint mir außer Frage zu stehen. Trotzdem wird er in seiner Paradedisziplin abgehängt.

Ist das Niveau seiner Konkurrenten auf dem Rad so gestiegen? Oder handelt es sich um den Einfluss der Führungsfahrzeuge, der einen Schwimmrückstand zusätzlich bestraft? Oder gibt es einen anderen Grund?

Kristian Blummenfelt: Dass ein Triathlon-Olympiasieger beim Schwimmen abgehängt wird, hat mich überrascht. Aufgrund seiner Statur würde man ihn für einen Schwimmer-Biker halten. Tatsächlich ist der dickste Mann unter den Profis jedoch der stärkste Läufer im Feld und wohl auch der stärkste Läufer aller Zeiten. Für mich nach wie vor gewöhnungsbedürftig. Mitreißend war in jedem Fall sein Zieleinlauf.

Daniela Ryf: Eine Klasse für sich.


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