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kaiseravb 15.07.2008 12:09

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 111275)
Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass jeder, der in die Berge steigt, immer ein Risiko eingeht. Dieses Risiko gehen die meisten bewusst ein und versuchen dieses zu minimieren. Aber vollständige Sicherheit gibt es nicht. Was ist, wenn Du Deiner Meinung nach vernünftig bist (aus wessen Perspektive eigentlich) und Dir dennoch was zustößt?
Dies beurteilt ein Höhenbergsteiger anders als ein Wanderer anders als ein Stubenhocker.

Also das mit dem "immer Risiko" und der Sicherheit, die es nicht gibt, finde ich ehrlichgesagt immer ganz besonders toll. Du kannst mit der gleichen Argumentation die Notwendigkeit von Sicherheitsgurten oder Sturzhelmen ad absurdum debattieren.

Das, was man "kalkulierbares Risiko" nennt, lässt sich schon ganz gut beurteilen, dazu gehört auch der Plan B und eben nicht, ohne jegliche Vorsorge ins hochalpine Gelände hineinzurennen, egal wie viel Erfahrung der Bergläufer auch hat (Ich meine übrigens nicht die Turnschuhe, was soll ich denn sonst bei einem BergLAUF anziehen? Nebenbei, wieviel Stabilität ein Schuh fürs hochgebirge braucht hängt sehr stark von der Erfahrung und dem Trainingszustand des Träges ab, soll jetzt aber nicht das Thema sein).

Natürlich kann trotzdem immer etwas passieren. Es geht lediglich darum, die Wahrscheinlichkeit zu minimieren. Und das beurteilt ein Höhenbergsteiger objektiv nicht anders als ein Wanderer und nicht anders als ein Stubenhocker.

FinP 15.07.2008 12:16

Zitat:

Zitat von kaiseravb (Beitrag 111284)
Also das mit dem "immer Risiko" und der Sicherheit, die es nicht gibt, finde ich ehrlichgesagt immer ganz besonders toll. Du kannst mit der gleichen Argumentation die Notwendigkeit von Sicherheitsgurten oder Sturzhelmen ad absurdum debattieren.

Ich will damit nur ausdrücken, dass wenn etwas schief geht, immer irgendwie ein Risiko sich verwirklicht, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit vielleicht sogar gering war. Dann nützt alle Vorsicht nichts. Es wird dann auch immer Leute geben, die sagen: "Hätte..."
Zitat:

Das, was man "kalkulierbares Risiko" nennt, lässt sich schon ganz gut beurteilen, dazu gehört auch der Plan B und eben nicht, ohne jegliche Vorsorge ins hochalpine Gelände hineinzurennen, egal wie viel Erfahrung der Bergläufer auch hat (Ich meine übrigens nicht die Turnschuhe, was soll ich denn sonst bei einem BergLAUF anziehen? Nebenbei, wieviel Stabilität ein Schuh fürs hochgebirge braucht hängt sehr stark von der Erfahrung und dem Trainingszustand des Träges ab, soll jetzt aber nicht das Thema sein).
Richtig.
Zitat:

Natürlich kann trotzdem immer etwas passieren. Es geht lediglich darum, die Wahrscheinlichkeit zu minimieren. Und das beurteilt ein Höhenbergsteiger objektiv nicht anders als ein Wanderer und nicht anders als ein Stubenhocker.
Dass die Wahrscheinlichkeit objektiv immer gleich ist, liegt am Wort "objektiv".
Aber mal im Ernst: Glaubst Du wirklich, dass Höhenbergsteiger und Stubenhocker die gleiche Situation aus der ex-ante-Perspektive immer gleich beurteilen?

Meik 15.07.2008 12:18

Zitat:

Zitat von kaiseravb (Beitrag 111284)
Und das beurteilt ein Höhenbergsteiger objektiv nicht anders als ein Wanderer und nicht anders als ein Stubenhocker.

Doch, das werden die anders beurteilen. Allein schon aufgrund ganz anderer Erfahrungswerte. Für einen Höhenbergsteiger werden viele Situationen kein großes Risiko darstellen weil er weiss wie er damit umzugehen hat. Für einen Wanderer kann die gleiche Situation schon lebensbedrohlich werden.

Nimm doch dein Beispiel mit Trunschuhen. Ein trainierter Berg- oder Crossläufer wird die muskuläre Stabilität und Trittsicherheit haben damit sicher laufen zu können. Ein unerfahrener Jogger wohl eher nicht.

Kann ein Stubenhocker ohne entsprechende Erfahrungen überhaupt eine solche Situation objektiv beurteilen?

Gruß Meik

Osso 15.07.2008 12:26

So, gebe jetzt auch meinen Senf dazu ab.

Man kann nicht immer alles Verallgemeinern. Klar birgt die Bergwelt gewisse Gefahren. Die Beurteilung einer Situation muss jedoch immer im Einzelfall erfolgen. Deswegen ist es erstens richtig, was Dude sagt. Guten Bergläufern reicht eine knappe Bekleidung. Die Seite die den Teilnehmern Unvernunft unterstellt hat auch Recht, allerdings nur, wenn sie damit auf das Mittelfeld eingeht.

Die Frage ist letzten Endes immer: Wie genau stimmt die persönliche Risiko Analyse mit den tatsächlichen Gefahren überein. Meiner Meinung nach meistens nicht im Geringsten. Kleine Risiken werden oft hochstilisiert, während wirkliche Gefahren völlig verkannt werden. Von sich selbst auf andere Geschlossen, usw usf

Öfters schon wurde ich von "bergerfahrenen" Besserwissern belehrt, das ich ja viel zu leichtsinnig sei. Ursächlich in einer Meinung nach völlig falschen Risiko Analyse. Da will mir das Rentner Ehepaar irgendwo auf ca 2900m an der Schweizerisch-Italienischen Grenze weiß machen, das ich leichtsinning sei, den Wanderweg alleine zu benutzen. Derweil sind sie es, die bei, meiner Meinung nach fragwürdiger Gesundheit, schnaufend in den Bergen unterwegs sind und sich in der Pseudosicherheit der "Gruppe" bewegen. Auf dem Abstieg kam mir dann eine geführte(nein nicht Bergführer, sondern deren Betreuer) Gruppe Sehbehinderter entgegen. Aber bei deren Anblick freuten sich dann natürlich alle ,daß die auch die schöne Bergwelt erleben dürfen.:Maso:

Osso, Dienstgipfelhöhe spiet keine Rolle

FinP 15.07.2008 12:26

@osso: Full ACK.

Hoffentlich mein letzter Post in diesem Thread:

Ich möchte und wollte hier niemanden beleidigen und hoffe, dass jeder, der sich evtl beleidigt fühlen sollte, meine Entschuldigung annimmt.

Osso 15.07.2008 12:34

Hi Kaiserchen :)

Zitat:

Zitat von kaiseravb (Beitrag 111284)
Es geht lediglich darum, die Wahrscheinlichkeit zu minimieren. Und das beurteilt ein Höhenbergsteiger objektiv nicht anders als ein Wanderer und nicht anders als ein Stubenhocker.

So wie ich deinen Satz verstehe muss ich Dir widersprechen. Das Problem ist doch gerade das Subjektive Empfinden von Gefahr. Wie ich in dem anderen Post schon erwähnte kann dummerweise so gut wie Niemand wirklich objektiv Gefahren beurteilen.

outergate 15.07.2008 12:42

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 111295)
Deswegen ist es erstens richtig, was Dude sagt. Guten Bergläufern reicht eine knappe Bekleidung. Die Seite die den Teilnehmern Unvernunft unterstellt hat auch Recht, allerdings nur, wenn sie damit auf das Mittelfeld eingeht.

das halte ich für eine bedenkliche fehleinschätzung.
10 min dichter nebel ohne sicht bei schwierigen wind- und temperaturverhältnissen wie am wochenende reichen auch bei spitzensportlern für eine lebensbedrohliche unterkühlung aus.
wenn man den vorwurf der fahrlässigkeit schon auspackt, dann müssen sich alle angesprochen fühlen.
wenn ich mich an den fernsehbericht von gestern korrekt erinnere, ist der im zeitungsartikel zitierte achtplatzierte mit schnee auf dem unterarm ins ziel gekommen.

Stefan 15.07.2008 12:46

"In einem Fall habe die Obduktion Unterkühlung als Todesursache ergeben, beim zweiten Opfer kämen daneben auch Herz-Kreislaufprobleme infrage, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München."


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