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Ich möchte eher darauf aufmerksam machen. Das es auch kritische Stimmen gibt, welche weder zu einer Bewegung gehören, noch in ein bestimmtes Lager einsortiert werden möchten. Vor Corona hat mich Zeit meines Lebens nie jemand in irgendeiner Form verurteilt, beleidigt oder irgendeiner Seite zugeordnet. Ich bin und war immer jemand, der gemäßigt, tolerant und sozial unterwegs war. Seit Corona aufgetaucht ist und ich darüber berichtet habe wie es hier in Schweden gehandhabt wird, wurde ich beleidigt, zugeordnet, und so weiter. Das obwohl ich weder ein Impfgegner noch Befürworter noch Querdenker oder sonstwer bin. Ich hab mich zu keiner Zeit hier verändert. Einfach weil es keinen Grund hier dafür gab. Ich merke aber als "Außenstehender", wie sich die deutsche Gesellschaft geändert hat. Bestes Beispiel hier im Forum eine Person, die mich in keinster Weise kennt und nur aufgrund meiner Aussagen zum Thema Corona hier in Schweden komplett abstempelt. Nicht das mich das es mich stört oder gar berührt. Ich wunder mich nur maximal wie schnell es doch geht um vom "normalo" zum Außenseiter zu werden. Ich hab sehr viel Glück in meinem Leben gehabt und bin sehr dankbar dafür. Ich kann mit dieser Rolle hier an diesem Ort bestens damit Leben. Mir tun nur diejenigen leid, die den Anfeindungen deutlich wirksamer ausgesetzt sind. |
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Ich verstehe allerdings nicht, was diese "relative Armut" mit dem Gaspreis zu tun hat bzw. wie diese "relative Armut" mittels Gaspreis-Stützung o.ä. bekämpft werden könnte? Relative Armut wird (siehe oben) durch ein niedriges Einkommen definiert. Nicht durch hohe Ausgaben - die sind mit keinem Wort erwähnt. Nach der oben angeführten Definition ist völlig egal, wie viel Gas kostet. Es kommt nur darauf an, wie viel jemand relativ zum Durchschnitt (=Median) der Bevölkerung verdient. Oder nochmals anders formuliert: der Gaspreis kann ins Unermessliche steigen, sodass ihn sich nur mehr ganz wenige leisten können. 99 Prozent aber nicht mehr. Was dann? Dann wären (nach oben angeführter Definition) immer noch genau gleich viele Menschen armutsgefährdet wie jetzt, weil es ja um relative Armut geht. Ich finde also auch, dass relative Armut nicht der einzige Maßstab zu Beurteilung der aktuellen bzw. für die Zukunft befürchteten Situation sein kann, weil relative Armut eben relativ ist. Hingegen ist zum Beispiel die Tatsache, nicht genug zu essen zu haben, ein Merkmal absoluter Armut. Zynisch betrachtet (und leider wohl manchmal auch tatsächlich) könnten sogar Menschen verhungern, die statistisch gar nicht arm sind, wenn man ihr Einkommen in Bezug zum Durchschnittseinkommen im Land setzt. Ich halte es daher durchaus für gerechtfertigt, Armut nicht nur relativ zu betrachten (fast hätte ich jetzt "nicht nur zu relativieren" geschrieben ;) ), sondern auch einen "absoluten Faktor" mit einzubeziehen. Natürlich nicht ausschließlich, aber eben auch. Denn, um zum Schluss noch kurz und ein wenig geschwollen aus Wikipedia zu zitieren: "Der zweite Begriff (gemeint ist relative Armut, Anm.) sagt hingegen über den tatsächlichen materiellen Lebensstandard der Menschen nichts aus, sondern misst lediglich den Abstand ihrer Ausstattung mit Einkommen zum gesellschaftlichen Standard." |
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Wie sich unerwartete hohe Zusatzausgaben auswirken können, wird vielleicht plastischer, wenn man die Vermögensverteilung anschaut. Ein beachtlicher Teil der Bevölkerung hat keine Rücklagen, die mal so eben zusätzliche paar 1000 € Ausgaben auffangen können (wie viele von diesen Haushalten trotzdem ein Plasmafernseher im Zimmer oder ein teures Auto vor der Tür haben, ist eine andere Frage). Erstaunlicherweise ist im so reichen Deutschland der Anteil der Haushalte mit sehr geringem Vermögen im europäischen Vergleich sehr niedrig; sogar in Ländern wie Slovenien oder Portugal ist der Median der Vermögen höher.. Ich frage mich schon immer, ob das an der Unfähigkeit vieler Menschen liegt, zu sparen, oder an den oft zitierten viel zu hohen Steuern und Sozialabgaben - oder einer unseligen Kombination.
Auch wohnen nirgendwo in Europa so wenige in der eigenen Immobilie, wie in Deutschland - was das Potential, etwas bzgl. Energiesparen am Bau zu tun, erheblich einschränkt. Der Vermieter hat dafür immer geringeres Interesse, als der Bewohner, der quasi ausgeliefert ist. Als wir letztes Jahr einige zum Verkauf stehenden Häuser angeschaut haben, die vermietet waren, konnte ich sehen, welche Bausubstanz z.T. den Mietern zugemutet wird. Ich würde mich schämen, so manches davon zu vermieten. |
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Und es geht imho auch nicht darum, dass sich ein Rechtsorientierter in nen Haufen verirrt (egal aus welchem Grund nu genau), sondern dass ein Thema von denen übernommen wird, um Leute, denen es tatsächlich um die Sache geht, anzulocken und mittel- bis langfristig zu vereinnahmen. Schau dir dochmal an, wieviele an sich nüchtern Denkende auf diesem Weg in dubiose Telegram-Gruppen und Themen-Bubbles geraten sind. |
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Bei Butterwegge (Linke) und Mützenich (SPD) habe ich damals mein Politik- Studium gemacht. :Huhu: |
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Es gibt in Deutschland Millionen Menschen, die weniger als (Beispiel: Alleinstehende) 13.200 Euro netto im Jahr zur Verfügung haben (etwa viele Rentner:innen mit ganz normalen Erwerbsbiographien, Deutschland hat zusätzlich einen erschreckend grossen Niedriglohnsektor) - Das ist schon immer auf der Kante gewesen - ist glaube ich jedem klar, wenn man etwas rechnet. Wenn Strom und Lebensmittel und Heizung (Sprit spielt da wohl sicher weniger eine Rolle) jetzt im Preis so hoch gehen, ist komplett unklar, wie das gehen soll. m. |
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